Windkraft: Niedersachsens Kommunen erhalten Millionen Euro
Niedersachsens Kommunen können dank des neuen Beteiligungsgesetzes mit zusätzlichen Millionen aus der Windkraft rechnen. Künftig werden sie an den Einnahmen beteiligt, die auf Flächen ihrer Gemeinde erzielt werden.
Der Ausbau der Windenergie kommt in Niedersachsen voran. Im vergangenen Jahr wurden im Land mehr als 300 neue Windräder genehmigt. Gebaut und ans Netz angeschlossen worden sind im ersten Quartal des laufenden Jahres bereits rund 50 Windkraftanlagen. Für die Bürger und die Gemeinden, in denen die neuen Windräder stehen, heißt das: Es gibt jedes Jahr Geld. Das niedersächsische Umweltministerium rechnet mit zusätzlichen Einnahmen für diese Kommunen von rund neun Millionen Euro pro Jahr - nur durch die im vergangenen Jahr genehmigten Anlagen. Und das ist erst der Anfang, denn in den kommenden Jahren werden überall in Niedersachsen neue Windparks entstehen.
Neues Gesetz: Kommunen erhalten für Windräder Geld
Im Schnitt spült jedes Windrad pro Jahr rund 30.000 Euro in die Gemeindekasse, schätzt das Umweltministerium. Hintergrund ist das neue Beteiligungsgesetz, wonach die Anlagen-Betreiber pro Kilowattstunde erzeugtem Strom grundsätzlich 0,2 Cent an die Kommunen ausschütten müssen. Das Gesetz ist seit einem Jahr in Kraft, alle neuen Anlagen fallen darunter. Die genauen Summen werden im Nachhinein anhand der Strommenge berechnet. Anfang 2026 dürfte klar sein, welche Kommunen wie viel Geld aus der Windkraft erhalten.
15 Millionen Euro jedes Jahr für Kommunen im Kreis Rotenburg
Die Gemeinden und Landkreise setzen große Hoffnungen in die Akzeptanzabgabe - etwa der Landkreis Rotenburg. Dort laufen die Planungen für rund 70 zusätzliche Windparks mit rund 500 Windrädern. Sind in einigen Jahren alle am Netz, würde das für die Kommunen jedes Jahr rund 15 Millionen Euro an zusätzliche Einnahmen bedeuten. "Das ist schon eine Hausnummer", sagt Landrat Marco Prietz (CDU). "Ich freue mich als Landrat, wenn es unseren Gemeinden finanziell gut geht." Prietz rechnet damit, dass so viele Kommunen im Kreis Rotenburg künftig mehr Luft haben werden.
Geld für Projekte, die einen Wohnort lebenswert machen
Die Gemeinden müssen veröffentlichen, was sie mit dem Geld machen. Die Kommunen dürfen die zusätzlichen Einnahmen nur für so genannte freiwillige Aufgaben nutzen - also für Projekte, die einen Wohnort lebenswert machen. Das Umweltministerium verweist zum Beispiel auf soziale Einrichtungen wie die Tafel, neue Solaranlagen auf der Kita oder auf Dorfgemeinschaftshäusern. Auch freier Eintritt im Freibad oder zusätzliche Busse und Bahnen sind denkbar. "Das ist eine langfristige und sinnvolle Einnahme", sagt Marco Trips, der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds. "Das wird die Kommunen nicht sanieren - aber ist gut, und die Bürgerinnen und Bürger werden es merken."
Die meisten in diesem Jahr neu errichteten Windräder stehen in folgenden Landkreisen:
- Emsland
- Hildesheim
- Lüchow-Dannenberg
- Uelzen
- Diepholz
- Osnabrück
- Wolfenbüttel
- Wesermarsch
- Gifhorn
