Stand: 29.11.2019 11:42 Uhr

Chat-Protokoll zum Thema Juckreiz

Marius: Leide seit Mai 2017 an einer Urtikaria mit intensiven Schwellungen und Quaddeln am ganzen Körper mit extremen Juckreiz. Nur noch mit Kortison wegzukriegen. Was für Medikamente soll ich nehmen?

Schneider: Hier wäre das Medikament Xolair zu empfehlen.

stelli: Ich habe jedes Jahr, beginnend im Herbst, extremen Juckreiz nur an den Armen ohne Hautveränderung. Es brennt unwahrscheinlich und die Arme werden heiß, so dass ich nachts mit Eisbeuteln auf den Armen versuche zu schlafen. Hautärzte konnten mir nicht helfen. Im Frühjahr verschwindet der Juckreiz. Ich fette und pflege meine Haut. Was könnte der Auslöser sein?

Schneider: Zunächst klingt es nach einem neuropathischen Juckreiz. Das Auftreten der Beschwerden im Herbst ist schwer zu erklären. Kälte oder Austrocknung der Haut wäre ein möglicher Ansatz der Erklärung. Ich empfehle die Vorstellung in einer dermatologischen Praxis oder Klinik.

chtm: Wo (außer in Münster) gibt es noch vergleichbare Juckreizambulanzen? Ich wohne in der Nähe von Bonn.

Schneider: Jede Hautklinik kann das Symptom Juckreiz untersuchen und behandeln. Zum Beispiel die Universitäts-Hautklinik in Bonn.

Reiser: Ich bin weiblich, 51 Jahre alt und habe jede Nacht unerträgliche Schmerzen in den Armen. Es beginnt immer mit einem leichten Juckreiz und entwickelt sich in kürzester Zeit zu Schmerzen, die so derart unerträglich werden, dass ich nur mit gefrorenen Gelpacks blank auf die Haut gegensteuern kann. Ich wurde deswegen vor drei Jahren an der HWS operiert, mir wurden Wirbel 5/6 und 6/7 versteift und ich bekam Cages. Geholfen hat nichts und hier fand ich bislang auch keine adäquate Hilfe. Was kann ich tun? Momentan nehme ich nur Lyrica morgens 75 mg und abends 150 mg.

Schneider: Auch hier liegt der Verdacht eines neuropathischen Schmerzes zugrunde. Ihre Beschwerden erinnern an eine Erythromelalgie, die allerdings nur an den Handflächen auftritt. Dennoch wäre eine Vorstellung bei einem Neurologen notwendig, um eine eventuell vergleichbare Therapie einzuleiten.

Andrea 62: Ich habe Rheuma und nehme seit einem Jahr das Medikament Leflon 20. Seit September dieses Jahres leide ich unter Juckreiz. Kann das Medikament schuld sein? Soll ich es absetzen?

Schneider: Ja, jedes Medikament kann Juckreiz auslösen. Wenn der Juckreiz nach Start der Einnahme von Leflon erstmals aufgetreten ist, könnte ein Zusammenhang bestehen. Sprechen Sie mit Ihrem Rheumatologen, um eine Alternativtherapie zu besprechen.

anwo4040: Ich leide seit etwa vier Jahren angeblich unter Neurodermitis, der Juckreiz wird immer stärker, verschrieben wurde mir Dermatop. Das hilft zwar, aber ich kann doch nicht jahrelang Dermatop anwenden oder? Besonders betroffen ist die Region um den Hoden und Schritt, aber auch Kniekehlen, hinter den Ohren und an der Nase.

Schneider: Sollte die Diagnose Neurodermitis bei Ihnen zutreffen, wäre als weitere Therapie die Einleitung einer UV-Therapie zu empfehlen. Weitere Therapieoptionen würden sich bei Nichtansprechen ergeben.

AnDrea: Ich nehme seit über einem Jahr fast dauerhaft Kortisonsalbe gegen Juckreiz an den Fingern, der zur Bläschenbildung führt. Länger als zwei Tage ohne Salbe komme ich nicht aus. Dann kommen Bläschen und Juckreiz zurück. Sämtliche "Anti-Juckreiz"-Produkte helfen kaum. Ist das auf Dauer eher schädlich? Was kann ich noch tun? Angefangen hatte es damals mit Nesselsucht (vermutlich durch eine Allergie und/oder psychische Belastung).

Schneider: Eine dauerhafte Kortisonanwendung ist nicht die optimale Therapie. Ich empfehle die Vorstellung bei einem Dermatologen und gegebenenfalls die Einleitung einer UVA-Therapie.

Unbekannt: Ich habe seit drei Monaten Urtikaria. Die Ärzte haben nach vielen Untersuchungen noch keine Ursache gefunden. Was kann der Auslöser sein und welche Schritte sollte ich noch gehen, um Klarheit zu haben?

Schneider: In vielen Fällen findet man keine Ursache der Urtikaria (also keinen Hinweis für eine chronische Entzündung oder auf eine medikamenteninduzierte oder nahrungsinduzierte Urtikaria). In diesen Fällen hilft eine symptomatische Therapie mit Antihistaminika, Glukokortikoide oder Xolair.

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Visite | 03.12.2019 | 20:15 Uhr

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