Stand: 08.02.2019 13:05 Uhr

Gehirnforschung: Was ist Intelligenz?

Schematische Darstellung eines Kopfes, in dem sich bunte Zahnräder befinden © Fotolia Foto: freshidea, abacus
Intelligenz beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, Aufgaben durch Denken zu lösen.

Gemeinhin wird angenommen, dass intelligente Menschen leichter durchs Leben kommen. Scharfsinniges Denken gilt als Hinweis auf gute Leistungen in Schule und Beruf. Aber was ist Intelligenz eigentlich? Wie wird sie gemessen? Und welche Faktoren spielen noch eine Rolle für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben?

Wie wird Intelligenz definiert?

Mit der Frage, wie Intelligenz definiert wird, beschäftigen sich Wissenschaftler seit Langem - eine einzige, allgemeingültige Antwort darauf gibt es aber nicht. Der Begriff stammt vom lateinischen Wort "intellegere" ab und bedeutet einsehen, verstehen oder begreifen. Intelligenz umschreibt die Fähigkeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden und Aufgaben durch Denken zu lösen. Es geht also um die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen.

Wissenschaftler diskutieren verschiedene Theorien

Der US-Psychologe Edward Boring definierte Intelligenz im Jahr 1923 so: "Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst." Allerdings: Intelligenztests zeigen Unterschiede zwischen den Denkweisen von Personen auf - eine Definition von Intelligenz liefern sie nicht. Einige Forscher gehen von einem einzigen Intelligenzfaktor aus, dem Generalfaktor oder g-Faktor, der sich in verschiedenen Bereichen niederschlägt. Dieser könne bei Menschen unterschiedlich hoch sein. Andere Forscher betonen, ein allgemeiner Faktor sei nicht ausreichend, sondern es gebe eine ganze Reihe von Intelligenz-Arten, die voneinander weitgehend unabhängig seien. Ein weiterer Forschungsansatz ist, dass die Intelligenz eines Menschen davon abhängig ist, wie gut einzelne Gehirnbereiche miteinander zusammenarbeiten.

Was bedeuten Intelligenztest und Intelligenzquotient?

Bei Intelligenztests werden verschiedene Eigenschaften untersucht wie etwa die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu lösen, sowie die Merk- und Konzentrationsfähigkeit. Es wird ein Zahlenwert ermittelt, der Intelligenzquotient (IQ). Die meisten Tests bestehen aus mehreren Teilaufgaben und umfassen etwa die mathematische und sprachliche Intelligenz, räumliches Denken, Gedächtnisleistung und Logik. Viele Tests sind so ausgelegt, dass das durchschnittliche Ergebnis bei 100 Punkten liegt. Rund zwei Drittel der Probanden erzielen Werte zwischen 85 und 115. Nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung erreichen 130 Punkte oder mehr und gelten dann als hochbegabt. Die Aussagekraft von Intelligenztests ist umstritten.

Erfolg hängt auch von anderen Faktoren ab

Intelligenz spielt in Schule und Beruf zweifellos eine Rolle. Die Leistungsfähigkeit eines Menschen hängt allerdings nicht nur von seinem IQ, sondern von vielen Faktoren ab - etwa von der Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Ausdauer, Impulsivität und Begeisterungsfähigkeit. Zudem spielt die sogenannte Emotionale Intelligenz eines Menschen eine Rolle, also die Fähigkeit, Emotionen anderer zu erkennen und darauf zu reagieren. Einig sind sich Wissenschaftler darüber, dass die Intelligenz von den Genen beeinflusst wird. Besonders in der Kindheit spielt die Veranlagung eine große Rolle, im Erwachsenenleben wächst der Einfluss äußerer Faktoren, also zum Beispiel der familiäre und kulturelle Einfluss.

Alkohol und Drogen schaden der Intelligenz

Es gibt Dinge, die der Intelligenz eines Menschen schaden können, etwa Alkohol, Drogen, Rauchen und verschiedene Umweltgifte. Auch fehlende Bewegung, Stress und ständige Sorgen können die Intelligenz eines Menschen mindern.

Dieses Thema im Programm:

Mein Nachmittag | 08.02.2019 | 16:20 Uhr

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