Fibromyalgie: Bewegung gegen den Schmerz
Die Fibromyalgie ist durch unspezifische Symptome gekennzeichnet: Schmerzen überall im Körper, die Gelenke fühlen sich steif und unbeweglich an, dazu ein Gefühl völliger Erschöpfung. Die Beschwerden können phasenweise und in unterschiedlicher Intensität auftreten, beeinflusst durch emotionalen Stress oder Schlafmangel. Die Erkrankung ähnelt dem Rheuma und betrifft vor allem Frauen.
Fibromyalgie: Bewegung gegen den Schmerz
Die Symptome einer Fibromyalgie sind oft unspezifisch, etwa Muskelschmerzen, Erschöpfung und Darmprobleme. In vielen Fällen kann Bewegung die Beschwerden lindern.
Ursachen der Fibromyalgie nicht geklärt
Die Fibromyalgie ist ein anerkanntes Krankheitsbild. Bislang fehlen aber eindeutige Nachweise für die Ursachen. Deshalb werden viele Betroffene noch immer als Hypochonder oder psychisch krank abgestempelt.
Als eine mögliche Ursache gilt eine herabgesetzte Schmerzschwelle. Normalerweise werden bereits auf der Ebene des Rückenmarks unbedeutende Schmerzreize herausgefiltert, sodass nur Schmerzreize mit Warnfunktion zum Gehirn gelangen. Bei der Fibromyalgie scheint dieser Filter nicht mehr zu funktionieren, sodass viele Schmerzreize das Hirn erreichen. Dadurch nehmen Betroffenen Reize als Schmerzen wahr, die für Gesunde nicht schmerzhaft wären.
Diagnose der Fibromyalgie
In den Leitlinien zur Behandlung der Fibromyalgie wird empfohlen, bei der körperlichen Untersuchung auch die Schmerzempfindlichkeit der sogenannten Tenderpoints zu testen. Dabei handelt es sich um festgelegte Übergänge zwischen Muskeln und Sehnen, die über den ganzen Körper verteilt sind.
Spüren Betroffene an mindestens 11 von insgesamt 18 Punkten Schmerzen, gilt dies als wichtiger Hinweis auf Fibromyalgie. Um eine entzündliche rheumatische Erkrankungen als Schmerzursache ausschließen zu können, beinhaltet die Diagnostik der Fibromyalgie immer auch eine Blutuntersuchung.
Beschwerden mit Bewegung lindern
Bei der Behandlung der chronischen Krankheit geht es darum, die gestörte Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen. Dabei kann gezielte Bewegung helfen. Vor allem leichtes Ausdauertraining hat sich als effektiv erwiesen. Wichtig dabei:
- Betroffene sollten behutsam mit der Bewegung beginnen - zum Beispiel mit sich langsam steigernden Spaziergängen - und sich nicht überfordern.
- Auch die Bewegungseinheiten können Schmerzen verursachen. Wenn Betroffenen das akzeptieren und innere Widerstände überwinden, geht es ihnen anschließend meist besser. Sie vermeiden dadurch eine Abwärtsspirale von Bewegungsmangel und Schmerz.
- Bewegung stärkt das Selbstbewusstsein und lenkt von den Schmerzen ab.
Therapien bei Fibromyalgie
Neben der Bewegungstherapie empfehlen Mediziner:
- ein individuell angepasstes Ausdauer- und Krafttraining
- aktivierende Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie)
- eine medikamentöse Behandlung mit Opioiden, Cannabinoiden und niedrig dosierten Antidepressiva
- Entspannungsübungen gegen Stress
Unter Umständen kann eine mehrwöchige Therapie in einer psychosomatischen Klinik sinnvoll sein, die sich auf die Behandlung von Fibromyalgie spezialisiert hat. Auch teilstationäre Maßnahmen können helfen, wenn eine ambulante Therapie nicht ausreicht. Tipps, Beratung und Kontakte bieten zahlreiche Selbsthilfegruppen.
