Bei Coturnismus kann eine Blutwäsche den Körper entgiften.
Als Wachtelvergiftung (Coturnismus) wird eine lebensbedrohende Erkrankung bezeichnet, die nach dem Verzehr von Wachteln, lateinisch Coturnix Coturnix, auftreten kann. Auf ihrer langen Reise ernähren sich die Zugvögel von verschiedenen Samen, darunter auch Schierlingssamen. Nach dem Verzehr entsteht im Muskelfleisch der Vögel ein Gift, das für die Wachteln nicht gefährlich ist, aber in bestimmten Fällen für Menschen.
Muskulatur löst sich auf
Das Gift sorgt für eine Auflösung der quergestreiften Muskulatur und des Herzmuskels. Das dabei freigesetzte Muskelprotein lässt die Nieren versagen. Vor allem in der Türkei, aber auch an der Levanteküste, in Israel und Griechenland ist die Wachtelvergiftung bekannt. Eine Therapie gibt es nicht, aber eine Blutwäsche (Dialyse) kann den Körper entgiften.
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Symptome einer Nierenschwäche zeigen sich erst spät. Das ist tückisch, denn eine frühzeitige Behandlung rettet Nierengewebe.
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Experten zum Thema
Dr. Thorben Fründt, Assistenzarzt
Dr. Stefan Schmiedel, Oberarzt
I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Gastroenterologie mit Sektionen Infektiologie und Tropenmedizin)
Zentrum für Innere Medizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
www.uke.de/
Dr. Matthias Janneck, Sektionsleiter Nephrologie
Albertinen Herz- und Gefäßzentrum
Süntelstraße 11a
22457 Hamburg
www.albertinen-herzzentrum.de/
Pastor Dr. Stefan Stiegler, Geschäftsführer
Albertinen Diakoniewerk gGmbH
Süntelstraße 11a
22457 Hamburg
www.albertinen.de/
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05.11.2019 | 20:15 Uhr