Brennnesseljauche herstellen und als Bio-Dünger verwenden

Stand: 15.05.2024 11:12 Uhr

Zier- und Nutzpflanzen brauchen viele Nährstoffe zum Wachsen. Eine Jauche aus Brennnesseln ist der ideale Bio-Dünger. Sie lässt sich ganz einfach und noch dazu kostenlos herstellen.

Eine selbst angesetzte Brennnesseljauche ist einfach herzustellen, wirkungsvoll und ökologisch. Generell enthalten Pflanzenjauchen viel Stickstoff und Kalium. Deswegen sind sie für fast alle Pflanzen eine gute Stärkung. Jauche, gerade von Brennnesseln, liefert Pflanzen alles, was sie zum Wachsen und Ausbilden von Früchten benötigen.

Alle Bestandteile der Brennnessel werden in der Jauche vollständig zersetzt. Die Nährstoffe können deshalb sehr schnell aufgenommen werden.

Brennnesseljauche ansetzen: Diese Utensilien werden benötigt:

Für die Herstellung einer Brennnesseljauche wird Folgendes benötigt:

  • 1 Eimer oder ein anderes Gefäß aus Plastik, Ton oder Holz, das 10 Liter aufnehmen kann (Metall ist nicht geeignet)
  • 1 Kilogramm Brennnesseln. Die Pflanzen sollten noch keine Blüten oder Samen tragen
  • Alternativ 150 bis 200 g getrocknete Brennnesseln verwenden
  • 10 Liter Wasser: möglichst Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
  • Eventuell eine Handvoll Steinmehl

Gärungsprozess dauert rund zwei Wochen

Ein Eimer mit eingeweichte Brennnesselblättern © NDR Foto: Udo Tanske
Während der Gärung bildet sich Schaum an der Oberfläche des Jaucheansatzes.

Brennnesseln klein schneiden, in einen Eimer geben und mit Wasser aufgießen. Um den bei der Gärung entstehenden Fäulnisgeruch etwas zu binden, kann Steinmehl dazugegeben werden. Das Gefäß sollte für etwa zwei Wochen an einem sonnigen Platz stehen. Den Jaucheansatz täglich ein bis zweimal umrühren, so gelangt mehr Sauerstoff für die Umsetzung des Pflanzenmaterials hinein. Wenn die Mischung nicht mehr schäumt, ist der Gärungsprozess gestoppt und die Jauche fertig.

Gesiebte Brennnesseln als Mulch verwenden

Aufgeweichte Brennnesseln als Mulch unter einer Rhabarberpflanze © NDR Foto: Michelle Riebesel
Ausgesiebte Brennnesseln können nach dem Gärungsprozess zum Mulchen verwendet werden.

Aus der fertigen Jauche die festen Bestandteile aussieben. Diese können entweder auf den Kompost gegeben oder als Mulch im Gemüse- oder Zierpflanzenbeet eingesetzt werden. Starkzehrer wie Tomaten freuen sich über den stickstoffhaltigen Dünger. Tipp: Man kann auch vor dem Ansetzen der Jauche in den Eimer ein großes Tuch legen. So lassen sich die Brennnesseln ohne zu sieben einfach wieder herausnehmen.

Brennnesseljauche vor Anwendung verdünnen

Zur Anwendung muss die Brennnesseljauche mit Wasser verdünnt werden. Zum Gießen - ausschließlich im Wurzelbereich - eignet sich das Mischverhältnis 1:10, bei empfindlichen Pflanzen wie Setzlingen besser im Verhältnis 1:20 verdünnen. Mit der Jauche sollten Pflanzen am besten einmal die Woche gedüngt werden. Nicht empfehlenswert ist eine derart stickstoffreiche Düngung bei Erbsen, Möhren, Knoblauch und Zwiebeln.

Im Gegensatz zur Jauche wird eine Brühe beziehungsweise ein Sud aus Brennnesseln zur Stärkung von Pflanzen und zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen eingesetzt. Dafür die Pflanze im gleichen Verhältnis wie die Jauche ansetzen. Die Brühe ist bereits nach 12 bis 24 Stunden fertig und sollte sofort unverdünnt verwendet werden, da sie höchstens drei Tage wirksam ist.

Pflanzenjauchen aus "Unkraut" herstellen

Pflanzenjauchen lassen sich nicht nur aus Brennnesseln herstellen. Dafür sind auch einige andere Pflanzen geeignet, die (fast) überall in der Natur zu finden sind, wie:

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 02.06.2024 | 16:00 Uhr

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