Shoppen mit Bändchen: Einzelhandel bereitet sich auf 2G vor
Von Sonnabend an gilt in Niedersachsen die 2G-Regel auch im Einzelhandel. Dann haben nur noch Geimpfte oder Genesene Zutritt in den Geschäften. Der Landtag hat dafür am Dienstag den Weg frei gemacht.
Damit setzt die Landesregierung die Vorgaben der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz um. Der Zutritt zum Einzelhandel wird damit ab Warnstufe 2 auf geimpfte und genesene Personen begrenzt. Dies gilt nicht für Geschäfte der Grundversorgung wie zum Beispiel Supermärkte, Drogerien und Apotheken - hier dürfen auch Ungeimpfte weiterhin einkaufen. Im Einzelhandel soll es ab Warnstufe 2 außerdem eine strenge Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske geben. Aktuell gilt in fast allen Städten und Landkreisen in Niedersachsen Warnstufe 2.
Städte setzen auf das Bändchen-System
Doch wie soll 2G während des Weihnachtsgeschäfts überhaupt kontrolliert werden? Städte wie Lingen, Lüneburg und Braunschweig wollen das Bändchen-System vom Weihnachtsmarkt auch im Einzelhandel übernehmen. Auch Einzelhändler in Celle, Hildesheim und Hameln würden eine solche Vorgehensweise begrüßen, wie der NDR in Niedersachsen berichtet. Das Bändchen-System sei dank der Weihnachtsmärkte bereits etabliert, sagt der Geschäftsführer des Stadtmarketings in Hildesheim, Fritz Ahrberg. Es halte den personellen Aufwand für den Handel niedrig und bedeute keinen zu großen Zeitverlust für die Kunden.
Oldenburg: Drei Ausgabestellen für Bändchen
Oldenburg plant ebenfalls mit Bändchen. An drei Standorten in der Innenstadt sollen diese ab Sonnabend ausgegeben werden: am Leffers-Eck, am Julius-Mosen-Platz und am Rathausmarkt. Die bereits auf dem Lamberti-Markt ausgehändigten Bändchen behalten für den Einzelhandel ihre Gültigkeit. Tagesaktuell soll es Papier-Bändchen mit täglich wechselnden Farben geben, Stoffbändchen gelten als längerfristiger 2G-Nachweis. Mit dem erprobten Bändchen-Prinzip will die Stadt die Einzelhändler unterstützen, die ansonsten selbst in den Geschäften die Nachweise kontrollieren müssten.
Einige Geschäfte planen eigene Kontrollen
In Hameln läuft es wohl auch auf Bändchen hinaus. Die Händler wünschen sich, dass die Bänder zentral durch Mitarbeiter des Stadtmarketings ausgegeben werden, sagt Holger Wellner vom gleichnamigen Modehaus. Doch bevor es soweit ist, müssen noch rechtliche Fragen geklärt werden. Manche Geschäfte planen aktuell noch mit eigenen Kontrollen. Das inhabergeführte Wäschegeschäft I.G. von der Linde in Hannover wird 2G am Eingang kontrollieren lassen, berichtet Geschäftsführer Sebastian Rechenbach. Das sei nicht schön, aber gut machbar. 2G-Plus oder ein neuer Lockdown wären für die Händler deutlich schlimmer, so Rechenbach. Er wünscht sich jetzt eine klare Kommunikation seitens der Politik, damit die Kunden nach all dem hin und her endlich eine klare Ansage bekommen, dass sie beim Einkaufen vor dem Virus sicher sind.
Bändchen als Zusatzangebot
Auch in Stade und Lüneburg bereiten sich die Einzelhändler auf 2G vor: Und auch dort soll der Besuch von Läden mit Hilfe von Bändchen am Handgelenk vereinfacht werden. Diese sollen an zentralen Stellen nach Kontrolle des Impfstatus ausgegeben werden - und damit eine Prüfung vor jedem Geschäft überflüssig machen. Noch ist das aber nicht beschlossen. In Lüneburg beispielsweise habe die Stadt laut Heiko Meyer vom Citymanagement zwar bereits grünes Licht signalisiert, eine finale Entscheidung stehe aber noch aus. Die Bändchen sollen in Lüneburg und Stade als Zusatz-Angebot verstanden werden. Es soll auch möglich sein, den Impfstatus jeweils im Geschäft nachzuweisen.
Teststellen könnten Bändchen ausgeben
Dort, wo in Niedersachsen 2G-Plus gilt, und wo ohnehin vor jedem Einkaufsbummel ein Coronatest gemacht werden muss, sollen laut Heiko Meyer vom Citymanagement Lüneburg auch die Teststellen die Bändchen ausgeben können.
