Nach dem Neun-Euro-Ticket: Länder wollen Milliarden vom Bund
Eine Nachfolge für das Neun-Euro-Ticket und weitere Milliarden für den Nahverkehr: Die Verkehrsminister der Bundesländer schicken nach einer Sondersitzung klare Forderungen nach Berlin.
Der Bund müsse zeitnah einen tragfähigen und nachhaltigen Vorschlag vorlegen, wie es nach dem Neun-Euro-Ticket weitergeht. "Die hohe Nachfrage nach dem Neun-Euro-Ticket hat deutlich gezeigt, dass der ÖPNV genutzt wird, aber auch die Qualität noch deutlich ausgebaut werden muss", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne).
Bund soll zahlen - weitere Milliarden gefordert
Die Verantwortung für die Finanzierung sieht die Verkehrsministerkonferenz vollständig beim Bund, wie die Ministerinnen und Minister nach ihrer Video-Sondersitzung in einem Beschluss deutlich machten. Die Länder fordern außerdem deutlich mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr: Zusätzlich zu einer bereits geforderten Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel um 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verlangen sie für dieses und das kommende Jahr jeweils weitere 1,65 Milliarden Euro.
Althusmann bringt 49-Euro-Ticket ins Spiel
Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte sich zuvor für ein deutschlandweit einheitliches Nahverkehrs-Ticket ausgesprochen: Althusmann sagte dem Deutschlandfunk, die gemeinsamen Tarifstrukturen hätten das Neun-Euro-Ticket sehr attraktiv gemacht. Er sei enttäuscht, dass dieses Ticket auslaufe, so Althusmann, der am 9. Oktober als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl antritt. Für ein einheitliches Ticket auf Landesebene reiche die derzeitige Finanzlage nicht aus, "aber für die nächste Legislaturperiode ist mein Ziel ein erschwingliches, landesweites Jahresticket", sagte Althusmann der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wenn der Bund seine Regionalisierungsmittel erhöht, sich Land und Kommunen beteiligen, wäre - gemeinsam mit Hamburg und Bremen - ein landesweites 49-Euro-Ticket meines Erachtens möglich."
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