Mindestlohn: Gewerkschaftsbund fordert Anhebung auf 12 Euro
Mehr als eine Million Menschen arbeiten in Niedersachsen an der Lohnuntergrenze. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Niedersachsen möchte diese um 2,50 Euro auf 12 Euro anheben.
Niedersachsens Bezirksvorsitzender Mehrdad Payandeh fordert eine Erhöhung des Stundenlohns für Beschäftigte des Niedriglohnsektors "noch in dieser Legislaturperiode". Ein Einkommen von 9,50 Euro sei nicht armutsfest, heißt es in einer Mitteilung des Bezirks. "Löhne unter 12 Euro müssen der Vergangenheit angehören. Sie erzeugen Erwerbsarmut und nehmen vielen Beschäftigten im Niedriglohnsektor die Möglichkeit einer ausreichenden Rente im Alter", so Payandeh. Niedersachsen müsse im Bundesrat vorangehen.
Payandeh: Schlechte Zahlen erfordern "politischen Kurswechsel"
Der DGB hat nach eigenen Angaben die aktuelle Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamts ausgewertet. Demnach sollen mehr als eine Million Menschen in Niedersachsen weniger als 12 Euro in der Stunde verdienen. Das entspreche 29,5 Prozent der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Besonders Frauen seien betroffen. Unter den westdeutschen Bundesländern sei Niedersachsen damit am schlechtesten aufgestellt. Payandeh sagt: "Ein politischer Kurswechsel ist überfällig, um die Tarifbindung wieder zu erhöhen und den Mindestlohn einmalig im Niveau deutlich anzuheben."
