Ziel der Schutzimpfungen für Kinder ist es dem Bundesgesundheitsministerium zufolge, schwere Verläufe und Todesfälle bei Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren zu verhindern. Tatsächlich muss aufgrund der hohen Sieben-Tages-Inzidenzen in der Altersgruppe davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Kinder über kurz oder lang infiziert sein wird - die meisten allerdings ohne Symptome. Aktuell besteht für Kinder in dieser Altersgruppe dem Ministerium zufolge kein hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Deshalb hat auch die Ständige Impfkommission (Stiko) derzeit nur eine Empfehlung zur Impfung von Kindern mit Vorerkrankungen abgegeben. Eine generelle Impfempfehlung für diese Altersgruppe gibt es noch nicht. Allerdings dürfen auch Kinder ohne Vorerkrankungen auf ausdrücklichen Wunsch ihrer Eltern geimpft werden.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung Kindern zwischen fünf und elf Jahren, wenn sie selbst Vorerkrankungen haben oder in Kontakt zu Risikopatienten stehen. Auf individuellen Wunsch können auch Kinder geimpft werden, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen. Für genesene Kinder gibt es noch keine Empfehlung der Stiko.
Auch bei den großen Impfaktionen der mobilen Impfteams sollte ein Kinder- und Jugendfacharzt vor Ort sein und Fragen beantworten. Grundsätzlich ist Ihre Kinderarztpraxis Ihr Ansprechpartner für Fragen rund um die Impfung. Weitere Informationen finden Sie auf der entsprechenden Internetseite des Landes Niedersachsen.
Erste Anlaufstelle für Kinder und ihre Eltern ist die zuständige Kinderarztpraxis oder die Hausarztpraxis. Außerdem organisieren die Landkreise mit ihren mobilen Impfteams spezielle Impfaktionen für Kinder. Auch unter den niedersächsischen Kliniken haben sich 19 Häuser bereit erklärt, Impfangebote für Kinder zu machen. Das Land bietet Eltern Informationen zu den einzelnen Angeboten über die Impfhotline unter der Telefonnummer (0800) 99 88 665 und im Internet.
Der spezielle Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren wurde Anfang der Woche an Arztpraxen, Impfteams und Kliniken ausgeliefert. Die ersten Praxen haben mit dem Impfen schon begonnen. Die erste große Aktion mit speziellen Impfstraßen für Kinder von fünf bis elf Jahren begann am Mittwoch im Zoo Hannover. In Braunschweig können sich mindestens 1.000 Kinder am Sonnabend, 18. Dezember von 9 bis 16 Uhr in der Stadthalle impfen lassen. Am Mittwoch, 22. Dezember, planen Hannover 96 und die christlichen Kirchen eine große Impfaktion in der HDI Arena mit einer extra Impfstraße für Kinder. Über die Termine der Kliniken informieren die jeweiligen Häuser auf ihren Internetseiten und in der Tagespresse. Auch auf der Webseite des Landes Niedersachsen finden Sie die Angebote der teilnehmenden Kliniken und Impfteams der jeweiligen Landkreise.
Termine für eine Impfung bei einer Impfaktion mit einem mobilen Impfteam können Sie über das Impfportal des Landes Niedersachsen reservieren. Neben dem Impfausweis Ihres Kindes benötigen Sie dessen Versichertenkarte und ihren Personalausweis. Es kann sein, dass Sie vor Ort auch die Einverständniserklärung des zweiten Elternteils vorlegen müssen. Sie sparen Wartezeit, wenn Sie die vorgeschriebenen Impfunterlagen des Robert Koch-Instituts bereits ausgefüllt mitbringen. Sie finden diese jeweils in verschiedenen Sprachen und fortlaufend aktualisiert auf der Webseite des RKI.
Für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wird ein niedriger dosiertes und speziell abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff für Erwachsene verwendet. Von dem mRNA-Impfstoff sollen nach Empfehlung der Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen verabreicht werden.
Bislang gilt die Zulassung der Auffrischungsimpfung erst für junge Menschen ab 18 Jahren. In Einzelfällen können Kinder- und Jugendmediziner sie auch schon bei Jugendlichen vornehmen, zum Beispiel wenn diese im Seniorenheim oder Krankenhaus arbeiten.