Blumen, Kerzen und Briefe sind für Lorenz auf einem Bürgersteig aufgebaut in Oldenburg aufgebaut. © NDR Foto: Lotti Höfer

Fall Lorenz A.: Angezündetes Auto gehörte einer Demonstrantin

Stand: 02.05.2025 13:59 Uhr

Nach den tödlichen Polizeischüssen auf Lorenz A. in Oldenburg gab es vor einer Woche Proteste und auch Brände. Einer richtete sich wohl gegen den Betreiber der Disco, vor der A. mit Sicherheitspersonal in Streit geraten war.

Zwei Brandsätze - darunter ein Molotowcocktail - hatten vor einer Woche eine Kneipe und ein davor geparktes Auto im Stadtteil Kreyenbrück getroffen. Die Kneipe wird ebenfalls von dem Diskothek-Betreiber geführt. Die Polizei geht nach aktuellem Ermittlungsstand davon aus, dass die Brändsätze gegen den Betreiber gerichtet waren. Der oder die unbekannten Täter gingen demnach offenbar davon aus, dass es sich bei dem Auto um seines handelte. Gesichert sei diese Annahme allerdings nicht.

Ausgebranntes Auto gehörte Demonstrantin

Das völlig ausgebrannte Auto wurde aber nicht - wie zunächst auch von der Polizei angenommen - vom Disco-Betreiber genutzt. Das bestätigte die Polizei am Freitag dem NDR Niedersachsen. Inzwischen habe sich eine 26-jährige Frau aus Oldenburg gemeldet. Ihren Angaben zufolge hatte sie selbst an dem Abend an der Demo für Lorenz A. teilgenommen. Laut Polizei gibt es keine Verbindung zwischen ihr und dem Disco-Betreiber.

Todesumstände von Lorenz A. weiter unklar

Die Ermittlungen zu den Todesumständen des 21-Jährigen laufen unterdessen weiter. Lorenz A. war in der Nacht zu Ostersonntag an den Folgen mehrerer Polizeischüsse gestorben, die ihn von hinten getroffen hatten. Zuvor war er laut Staatsanwaltschaft in eine Auseinandersetzung vor einer Diskothek in der Innenstadt verwickelt. Der Polizei zufolge war A. der Zugang verweigert worden, woraufhin er Reizstoff in Richtung zweier Security-Mitarbeiter gesprüht haben soll. Daraufhin sei der junge Mann geflüchtet und von mehreren Personen verfolgt worden. Als er ihnen mit einem Messer gedroht habe, hätten sie die Verfolgung abgebrochen. Später traf A. den Angaben zufolge auf Polizeibeamte und versprühte ihnen zufolge erneut einen Reizstoff. Bei dieser Begegnung fielen die tödlichen Schüsse aus der Waffe eines 27-jähriger Polizisten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 02.05.2025 | 13:30 Uhr

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