LSBTIQ*-Rechte: Sven Lehmann erhält heute Rosa-Courage-Preis
Heute wird in Osnabrück im Rahmen des queeren Festivals "Gay in May" der Rosa-Courage-Preis an Sven Lehmann (Grüne) verliehen. Er ist Beauftragter der amtierenden Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Der Rosa-Courage-Preis wird seit 1992 jedes Jahr verliehen und würdigt "herausragendes Engagement für die queere Community". Die Entscheidung für Lehmann begründet der Verein "Gay in May" so: "Mit dieser Auszeichnung ehren wir sein langjähriges Engagement für die Rechte von LSBTIQ*-Personen und seinen Einsatz für eine gerechtere, vielfältigere Gesellschaft." Als erster Queer-Beauftragter der Bundesregierung habe Lehmann zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht, darunter die Reform des Transsexuellengesetzes zum Selbstbestimmungsgesetz, Maßnahmen zur Bekämpfung von Hasskriminalität und den Nationalen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
Einsatz für Menschenrechte und Demokratie "wichtiger denn je"
"Ich bin sehr gerührt und stolz", so Lehmann in einer Erklärung. "In einer Reihe zu stehen mit Menschen wie Carolin Emcke, Claudia Roth, Ralf König oder Rosa von Praunheim ist eine große Wertschätzung und Anerkennung." Der Preis sei zugleich eine Motivation, weiter mit voller Kraft für Menschenrechte und Demokratie zu arbeiten. "In diesen Zeiten wichtiger denn je", so Lehmann.
Koalitionsvertrag: Lehmann warnt vor Rückschritten
Mitte April hatte Lehmann mit Blick auf den schwarz-roten Koalitionsvertrag vor Rückschritten für die Community gewarnt. Vor allem das von der Ampel auf den Weg gebrachte und erst im vergangenen November in Kraft getretene Selbstbestimmungsgesetz dürfe nicht zurückgenommen werden. Er forderte die künftige Regierung außerdem auf, auch bei Themen wie der rechtlichen Gleichstellung lesbischer Paare an die Arbeit der früheren Bundesregierung anzuknüpfen. Zur Berufung von Wolfram Weimer zum Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien schreibt Lehmann: "Diese Personalie muss man als das begreifen, was sie vermutlich sein soll: eine Kulturkampf-Ansage an die Kulturszene." Der 60-jährige Weimer steht für konservative Positionen.
