Interesse an Corona-Impfungen für Kinder wächst
Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren in Niedersachsen nimmt zu. Ärzte sehen jedoch keinen Grund, in dieser Altersgruppe aufs Tempo zu drücken.
Die Quote der Geimpften bei den Fünf- bis Elfjährigen stieg von 10,7 Prozent am Montag auf 12,1 Prozent am Donnerstag, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hannover sagte. Die Impfangebote seien ausreichend, aber regional unterschiedlich groß. Aus Sicht des Ministeriums in Hannover würde eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe dazu führen, dass mehr Medizinerinnen und Mediziner impfen und sich mehr Eltern für eine Impfung ihrer Kinder entscheiden würden.
Ärzte bleiben gelassen: Gefahr für gesunde Kinder gering
Vonseiten der Ärzteschaft gibt es jedoch keinen Grund zur Eile: "Es besteht aus medizinischer Sicht keine Notwendigkeit, dass alle Fünf- bis Elfjährigen in möglichst kurzer Zeit geimpft werden", sagte eine Sprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Niedersachsen. Die Gefahr durch eine Covid-19-Infektion sei für ein gesundes Kind sehr gering. Forderungen nach einer allgemeinen Impfempfehlung sollten nicht durch politischen Druck forciert werden. "Wir halten es für wichtig, dass eine Entscheidung bezüglich einer Stiko-Empfehlung anhand von wissenschaftlichen Daten nach sorgfältiger Begutachtung gefällt wird", sagte die Verbandssprecherin weiter.
Derzeit keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder
Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät bei Fünf- bis Elfjährigen derzeit nur zur Corona-Schutzimpfung, wenn diese unter Vorerkrankungen leiden, die das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf erhöhen. Dasselbe gilt für Mädchen und Jungen, für deren Angehörige oder andere Kontaktpersonen ein hohes Risiko besteht. Für alle anderen in der Altersgruppe weist die Stiko darauf hin, dass eine Immunisierung auf Wunsch der Kinder, der Eltern beziehungsweise anderer Sorgeberechtigter nach ärztlicher Aufklärung möglich ist.
