Waldbrandgefahr steigt in Niedersachsens vielerorts wieder
Niedersachsen erwartet zu Wochenbeginn weiterhin sonniges und trockenes Wetter. Damit erhöht sich auch das Risiko für Waldbrände - an vier Stationen in Niedersachsen sogar auf die zweithöchste Stufe.
Fast überall in Niedersachsen ist die Waldbrandgefahr wieder angestiegen. Der Waldbrandgefahren-Index des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verzeichnet für Montag und Dienstag an den meisten Stationen eine mittlere Waldbrandgefahr. Vor allem um Celle herum wird es zum Wochenbeginn kritisch: Dort sieht der DWD das Waldbrandrisiko als hoch an.
Gefahrenlage mit steigender Tendenz
An folgenden Messstationen wird laut DWD ab Sonntag und vor allem ab Montag mit hoher Waldbrandgefahr gerechnet:
- Lüchow
- Faßberg
- Bergen
- Celle
Lediglich in Helmstedt, Braunlage, Herzberg und Göttingen besteht derzeit nur eine geringe Gefahr von Waldbränden.
In Wäldern gilt Rauchverbot - Moorbrand im Landkreis Vechta
Im Goldenstedter Moor (Landkreis Vechta) ist es am Samstag zu einem Moorbrand gekommen. Wie die Feuerwehr mitteilte, geriet eine 15 mal 100 Meter große Torfmiete an mehreren Stellen in Brand. Die Feuerwehr vermutet nach Informationen von NDR Niedersachsen, dass der Brand möglicherweise durch eine weggeworfene Zigarette ausgelöst worden sein könnte. In Niedersachsen ist noch bis zum 31. Oktober offenes Feuer in Wäldern, Mooren und Heiden sowie in deren unmittelbarer Nähe verboten. Es herrscht folglich auch ein absolutes Rauchverbot. Diese Vorgaben gehen auf das Niedersächsische Waldgesetz zurück. Die Niedersächsischen Landesforsten fordern Waldbesucherinnen und -besucher auf, die Verbote einzuhalten. Menschliches Fehlverhalten sei die Hauptursache für Waldbrände. Gleichzeitig sollten Waldbesucher wachsam sein, so die Landesforsten. Wer bei seinem Waldbesuch Rauch sieht oder riecht, sollte schnell die Feuerwehr alarmieren.
Dampfloks fahren bei Waldbrandgefahr nicht mehr zum Brocken
Bei erhöhter Waldbrandgefahr verändern die Harzer Schmalspurbahnen seit dem 1. Mai ihren Fahrplan: Die mit Kohle befeuerten Dampfloks fahren nicht mehr bis zum Brocken hinauf, sondern stoppen beim Halt Drei Annen Hohne (Sachsen-Anhalt). Hintergrund sei der Waldbrandschutz-Fahrplan, sagte ein Sprecher. Dieser gilt ab Warnstufe 4. Statt Dampfloks bringen dann Dieselloks die Wagen auf den höchsten Harzgipfel.
Mehrere Waldbrände im Harz
Im April hatte es bereits mehrfach gebrannt - unter anderem im Harz gab es mehrere Waldbrände. Ende April brach ein Feuer auf einer Fläche von rund zwei Hektar nahe Sorge, einem Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken (Sachsen-Anhalt), aus. Auch ein Löschflugzeug war im Einsatz, um den Brand nahe der niedersächsischen Grenze zu löschen.
Trockene Böden erhöhen Risiko
Ein Grund für die Brände: Die Bodenfeuchte in Niedersachsen ist immer noch deutlich reduziert, trotz jüngster Niederschläge. Besonders in den oberen Schichten fehlt Wasser, was die Entzündbarkeit der Vegetation erhöht. Das zeigen aktuelle Karten im Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung.
