Energiewirtschaft fordert mehr Tempo beim Umbau
Niedersachsens Energiewirtschaft fordert eine deutlich schnellere Umsetzung von Projekten zum Umbau der Energieversorgung, etwa beim Bau von Windkraftanlagen und Stromtrassen.
"Wenn wir 2045 in Deutschland klimaneutral sein wollen, dann müssen wir unser Energiesystem komplett umbauen", sagte der Chef des Netzbetreibers Tennet, Tim Meyerjürgens, am Freitag in Hannover. Das betreffe die Energieerzeugung, aber auch den Verbrauch und Transport. Doch bisher dauern die Genehmigungsverfahren nach Darstellung der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Energiewirtschaft, zu der neben Tennet unter anderem die Unternehmen EWE, Avacon und Amprion gehören, mit rund sechs Jahren zwei- bis dreimal so lange wie nötig wäre, um die Klimaziele zu erreichen.
EWE-Chef: "Ruhrpott von morgen - nur in sauber"
Das schaffe auch Verunsicherung in der Bevölkerung, warnte EWE-Chef Stefan Dohler: "Je länger es dauert, desto geringer wird die Akzeptanz." Dabei liege in der Transformation gerade für Niedersachsen auch eine Chance. "Eigentlich sind wir hier im Norden der Ruhrpott von morgen, nur in sauber", sagte Dohler mit Blick auf die geplante Nutzung von Wasserstoff aus Windenergie. Konkret schlägt die Arbeitsgemeinschaft unter anderem komplett digitale Genehmigungsverfahren, einen Ausbau der Planungs- und Genehmigungsbehörden sowie möglichst einheitliche gesetzliche Vorgaben vor, um die Projekte schneller umsetzen zu können.
