Corona: Tonne räumt Fehler bei Schulschließungen ein
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) blickt selbstkritisch auf die Corona-bedingten Schulschließungen zurück, bemängelt aber auch das Handeln der Bundesregierung.
"Wir haben gesehen, dass es richtig war, dass wir in Niedersachsen gegen viele Widerstände die Grundschulen offen gehalten haben. Da hätten wir ruhig noch mutiger sein können und dieses Modell auch auf die jüngeren Jahrgänge an weiterführenden Schulen übertragen sollen", sagte Tonne mit Blick auf die Schulschließungen im vergangenen Jahr in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Tonne kritisiert langsames Handeln der Bundesregierung
Wenn er sich an das Jahr 2021 erinnere, "hätten wir in der Tat schneller und früher bei Testungen sein können", ergänzte der SPD-Politiker. Diese hätten offene Schulen ermöglicht. "Aber der Bund hat die Tests viel später geliefert als angekündigt", so Tonnes Kritik.
Positive Bilanz zum Schulstart ohne Testpflicht
Es sei eine "vollkommen richtige Entscheidung" gewesen, den Schulbetrieb ohne Corona-Testpflicht und ohne Maskenpflicht wieder hochzufahren, sagte Tonne in Hinblick auf den Schulstart ohne Corona-Maßnahmen. Die Rückmeldungen aus den Schulen gingen auch vorwiegend in die Richtung, dass Erleichterung darüber herrsche, weitgehend ohne größere Auflagen einen normalen Schulablauf gestalten zu können. "Die Kinder und Jugendlichen sind auch nicht das Problem", machte Tonne deutlich, "sondern das Problem sind nach wie vor ungeimpfte Erwachsene, obwohl wir Impfstoff in Hülle und Fülle haben."