Bio-Eier-Absatz sinkt: Hennen werden vorzeitig geschlachtet
Bio-Bauern im Emsland macht die Inflation zu schaffen. Everhard Hüseman aus Nordhorn verkauft zum Beispiel etwa ein Drittel weniger Eier als gewöhnlich. Gleichzeitig steigen die Kosten für das Futter.
Aus dem Umsatzrückgang zieht Bio-Bauer Hüseman nun Konsequenzen: Er will von seinen 1.400 Hühnern demnächst 400 vorzeitig schlachten lassen. "Das sind die ältesten Tiere, die würden normalerweise bis Weihnachten Eier legen", erklärte der Landwirt dem NDR in Niedersachsen. Früher hätte er die geschlachteten Tiere als Suppenhühner vermarkten können, aber auch dort gebe es einen Absatzrückgang. "Wahrscheinlich werden wir dafür bezahlen müssen, dass jemand die Suppenhühner abnimmt", fürchtet er.
Menschen kaufen weniger im Bio-Laden ein
Hüsemann beliefert mit seinen Eiern unter anderem den Bioladen "Kornblume" in Lingen. Geschäftsführer Ralf Brinker sagte, das Geschäft mache über das gesamte Sortiment gesehen im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent weniger Umsatz. Neben der Inflation ist aus seiner Sicht ein weiterer Grund für den Rückgang verantwortlich: "Ich glaube, dass die derzeitige Verunsicherung im aktuellen Kriegsgeschehen liegt." Zudem hätten die Menschen während der Corona-Einschränkungen im vergangenen Jahr mehr selbst gekocht. Das sei jetzt vorbei.
Bio-Verkauf sinkt auch in konventionellen Lebensmittelgeschäften
Auch konventionelle Lebensmittelgeschäfte verkaufen derzeit geringere Mengen an Bio-Produkten, wie der Eier-Großhändler Eckhard Thale aus Fürstenau bei Bramsche bereits bemerkt hat. Dafür seien Eier aus konventioneller Haltung stärker nachgefragt. Die seien schließlich auch günstige, so Thale.
