Behrens zur Corona-Lage: "Herbstwelle ist in vollem Gange"
Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Niedersachsen in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) ruft dazu auf, Angebote zur Auffrischungsimpfung zu nutzen.
"Die Herbstwelle ist in vollem Gange, und der Infektionsdruck in der Bevölkerung aktuell ausgesprochen hoch", sagte Behrens am Dienstag in Hannover. Innerhalb einer Woche hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz mehr als verdoppelt. Am Dienstag lag sie bei 863,6. Ähnlich sieht die Entwicklung bei der sogenannten Hospitalisierungsinzidenz aus: Die Inzidenz der Menschen, die mit Corona im Krankenhaus liegen, hat sich ebenfalls mehr als verdoppelt - allerdings innerhalb eines Monats. Sie lag am Dienstag bei 14,7 pro 100.000 Einwohner. Zugenommen hat auch die Zahl der Intensivpatienten mit Corona: 4,3 Prozent der Intensivbetten waren am Dienstag mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt. Ende September seien es nur 3 Prozent gewesen, so Behrens.
Noch keine Verschärfungen geplant
Das Land wird die Corona-Regeln allerdings noch nicht verschärfen. Niedersachsens Gesundheitsministerin verweist auf den Corona-Fahrplan, wonach die Schwellenwerte für die nächste Stufe noch nicht erreicht sind. Vor allem die Belegung von Intensivbetten mit Corona-Patienten sei noch verhältnismäßig niedrig, hieß es. Behrens hatte Mitte September zwei sogenannte Belastungsstufen mit entsprechenden Maßnahmen vorgestellt. Demnach sollen unter anderem eine Maskenpflicht für Gastronomie und Veranstaltungen eingeführt werden, wenn die Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz den Wert von 15 überschreitet und die Intensivbettenauslastung durch Covid-19-Patienten 10 Prozent erreicht habe.
"Ernste Gefahr für ältere und vorerkrankte Personen"
Die Ministerin rief am Dienstag noch einmal dazu auf, Impfangebote wahrzunehmen. Den Daten des Landesgesundheitsamtes zufolge sind nur 19,7 Prozent der Covid-Intensivpatienten das dritte oder vierte Mal geimpft. "Diese Zahlen machen deutlich: Insbesondere für ältere und vorerkrankte Personen besteht in der aktuellen Lage nach wie vor die ernste Gefahr einer schweren Covid-Erkrankung", sagte Behrens.