Geigerin Noa Wildschut leitet 2023 den Festspielfrühling
Mit dem traditionellen Festspielkehraus ist am Sonntag der Festspielfrühling auf Rügen zu Ende gegangen. Die künstlerische Leitung für das kommende Jahr übernimmt die 21-jährige Noa Wildschut.
Nach zwei pandemiebedingten Absagen konnte der 10. Festspielfrühling der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern wieder zur gewohnten Zeit stattfinden. Rund 25 Veranstaltungen unter der künstlerischen Leitung von Daniel Hope lockten rund 3.200 Besucher und Besucherinnen an. Damit waren laut dem Veranstalter - bei 50-prozentiger Publikumskapazität - alle Konzerte ausverkauft.
Noa Wildschut übernimmt künstlerische Leitung des Festspielfrühlings
Nach der Geige ist vor der Geige - nach Daniel Hope übernimmt eine junge niederländische Violinistin die künstlerische Leitung des Festspielfrühlings. "Noa Wildschut ist eine großartige, noch sehr junge Geigerin. Sie ist Anfang 20 kann aber schon auf eine lange Karriere zurückblicken", sagt Intendantin Ursula Haselböck. Sie hat mit Anne-Sophie Mutter musiziert, mit Janine Jansen musiziert, im Concertgebouw Amsterdam - in all den großen Institutionen." Beim angesprochenen Bach-Konzert mit Anne-Sophie Mutter war Noa Wildschut gerade einmal 16 Jahre alt.
Ihren ersten Auftritt bei den Festspielen MV hatte Noa Wildschut im August 2018 in Bützow. Die junge Niederländerin überzeugte so sehr, dass sie mit dem Solistenpreis der Festspiele ausgezeichnet wurde. Seitdem kommt sie immer wieder nach Mecklenburg Vorpommern.
In einer musikalischen Familie aufgewachsen
Als die Niederländerin aus Hilversum mit einem Instrument in Berührung kam, war sie noch ein sehr kleines Mädchen. "Als ich zwei Jahre alt war, habe ich angefangen Cello zu spielen", erzählt Wildschut. Sie komme aus einer Musikerfamilie, in der alle Streichinstrumente spielen. "Meine Mutter spielt und unterrichtet Geige, mein Vater Bratsche, meine Schwester spielte früher Geige und nun ebenfalls Bratsche. Sie habe das größte Instrument von allen spielen wollen und daher habe sie zunächst mit dem Cello begonnen. "Aber irgendwie war es anders, als ich es mir vorgestellt hatte, und die Geige passte deutlich besser zu mir. Also bin ich im Alter von vier Jahren gewechselt."
Martynas Levickis und Nils Mönkemeyer kommen 2023
Anfang März feierte die Violinistin ihren 21. Geburtstag. In einem Jahr wird sie die künstlerische Leitung des 11. Festspielfrühlings haben. "Noa Wildschut wird ein buntes Programm mit sehr vielen Weggefährten nach Rügen bringen", ist sich Intendantin Haselböck sicher. Unter anderem sollen Martynas Levickis und Nils Mönkemeyer zu Gast sein. "Es wird wieder ein bunter Mix aus über 20 Konzerten - von Orchesterkonzerten bis zu Jazz und Tango." Noa Windschutz selbst nimmt natürlich auch Freunde aus ihrer Heimat Holland mit. Aus Amsterdam ist das wirklich Ensemble Fuse zu Gast.
Erste künstlerische Leitung für Wildschut
Ursula Haselböck freut sich bereits jetzt auf Noa Wildschut, für die der Festspielfrühling auf Rügen auch eine Premiere bereithält: "Natürlich ist es eine große Aufgabe für eine junge Künstlerin und es ist für sie das erste Mal, dass sie eine Residenz plant", erklärt Haselböck. "Bei ihr muss man fast ein bisschen auf die Bremse treten. Es sind über 20 Konzerte und sie würde in ihrem unglaublichem Eifer und Enthusiasmus am liebsten jedes Konzert persönlich spielen."
Der 11. Festspielfrühling auf Rügen wird am 17. März beginnen und endet am 26. März. Wer nicht bis 2023 warten möchte, der kann Noa Wildschut bereits in diesem Sommer in Mecklenburg-Vorpommern erleben, bei zwei Festspielkonzerten Ende Juli in Greifswald und in Rostock gemeinsam mit der Deutschen Streicherphilharmonie.
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