Chormusik

Ángele Dei - Ein Blick in die Chorlandschaft Lettlands

Sonntag, 18. Mai 2025, 17:00 bis 18:00 Uhr

Der Lettische Rundfunkchor mit Sigvards Kļava © Janis Deinats
Der Lettische Rundfunkchor mit Sigvards Kļava.

"Wir haben dieses Entdecker-Gen, wenn ich das so nennen darf. Anfang der 90er-Jahre haben wir bewusst entschieden, dass wir die Gruppe sein müssen, die den Blick weitet. Den Blick darauf, was ein Chor von heute in Lettland möglicherweise sein kann."  So beschreibt der künstlerische Leiter Kaspars Putniņš das Credo des Lettischen Rundfunkchores. Dieses Entdecker-Gen des Ensembles spiegelt sich auch auf dem Album "Angele Dei". Es vereint Werke von sechs lettischen Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart.

Lebender Klassiker

Der mit Abstand bekannteste unter ihnen ist Pēteris Vasks, Jahrgang 1946, für Putniņš ein "lebender Klassiker". Von ihm stammt etwa das Titelstück des Albums "Angele Dei", auf Deutsch "Engel Gottes". Ein Fürbittengebet, das sich an den Schutzengel des Menschen richtet, von Vasks in tiefer Ruhe vertont. Der Lettische Rundfunkchor singt das mit der ihm eigenen Fülle und Leuchtkraft.

Sphärische Klangwelt

Der sehnsuchtsvolle, im Ausdrucksstreben der Romantik verwurzelte Ton von Vasks ist eine von ganz unterschiedlichen Facetten des Albums. Die 1977 geborene Komponistin Santa Ratniece gehört für Kaspars Putniņš etwa zu den "Kammermusikpersönlichkeiten", in deren Werken es immer Feinsinn und eine schöne Poetik gebe. Dagegen schafft Krists Auznieks in seinem 2020 entstandenen Stück "Sensus" eine eigentümlich sphärische Klangwelt. Und der Komponist Mārtiņš Viļums inszeniert eine archaische Atmosphäre, in dem er alte Gesangstraditionen anklingen lässt.

Alte Volkssage

Das Panorama des Album erweitern wir noch durch zwei Werke von Ēriks Ešenvalds. Darunter sein Stück "The First Tears", "Die ersten Tränen". Es basiert auf einer alten Volkssage der Inuit. Sie erzählt davon, wie der Schöpfer der Welt einem Mädchen begegnet, das im Inneren eines riesigen Wals lebt. Die Musik von Ešenvalds beschwört die schamanische Aura dieser alten Sage mit mystischen Sounds - und ergänzt den Chorgesang dafür auch mit Perkussionsinstrumenten.

Eine Sendung von Marcus Stäbler

 

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Nahaufnahme von Notenblättern mit lila und roter Beleuchtung. Darauf liegt der Schriftzug "CHOR MUSIK" in großen weißen und rosa Buchstaben. © NDR | istock/getty images

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In der Sendung präsentieren wir Singen auf höchstem Niveau. Chormusik aus allen Jahrhunderten, aus allen Ländern und Zeiten und Chöre aus aller Welt. mehr

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