Bildliche Darstellung vom Bau des Themse Tunnels, London, 1843 © picture alliance / imageBROKER | Heinz-Dieter Falkenstein Foto: Heinz-Dieter Falkenstein

Themse-Tunnel: Erster Tunnel unter einem Fließgewässer

Sendung: ZeitZeichen | 02.03.2015 | 20:15 Uhr | von Herzog, Martin
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Am 2. März 1825 sind die Straßen in der Londoner Gemeinde Rotherhithe mit britischen Flaggen geschmückt. Alles, was Rang und Namen hat, begibt sich zum Ufer der Themse, wo die Bauarbeiten für ein bahnbrechendes Verkehrsprojekt beginnen: Ein Tunnel soll das Nordufer der Themse mit der Südseite verbinden. "Es gab einen riesigen Zuckergusskuchen in Form des Tunnels und sie vergruben einige Flaschen Claret mit dem Vorsatz, sie zu leeren, wenn sie drüben angekommen wären", erzählt Robert Hulse, Direktor vom Londoner Thames Tunnel Museum, über den Tag der Grundsteinlegung.

Doch es dauert 18 Jahre - sechs Mal so lang wie geplant - bis der Wein getrunken und die ersten Bürger unterirdisch von Rotherhithe ans andere Ufer nach Wipping schlendern können. Schon bei der Planung ist klar, dass die Bauarbeiten vor allem wegen des sandig-weichen, stinkig-modrigen Flussbettes eine enorme technische Herausforderung sind. Architekt Marc Brunel nennt das Projekt vorsichtshalber noch "Brücke unter der Themse". Das Wort "Tunnel" klingt ihm zunächst zu gewagt. Doch der erfahrene Ingenieur ist überzeugt, dass er die ambitionierten Pläne - es wäre der erste Tunnel unter einem Fließgewässer - umsetzen kann.

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