Die 2000er-Jahre: NSU-Morde, Unglücke, Abschiede

Einer bundesweiten Mordserie fallen in den 2000er-Jahren auch Süleyman Tasköprü aus Hamburg und Mehmet Turgut aus Rostock zum Opfer. Dass die brutalen Taten auf das Konto des rechtsextremistischen NSU gehen, wird jedoch erst 2011 bekannt - und führt in der Folge zu einem Mammut-Prozess und mehreren Untersuchungsausschüssen.

Günter Grass sorgt mit seinem Waffen-SS-Bekenntnis für eine heftige Debatte, die "Bischöfin der Herzen" Margot Käßmann tritt nach einer Alkoholfahrt inklusive Missachtung einer roten Ampel von allen Kirchenämtern zurück und Lena Meyer-Landrut gewinnt in Oslo den Eurovision Song Contest - und die Herzen der Norddeutschen. Von vielen, die sie in ihr Herz geschlossen hatten, müssen sich die Menschen aber auch verabschieden: So nimmt sich 96-Torhüter Robert Enke das Leben und erschüttert damit nicht nur die Fußballwelt. Auch die Schauspielerinnen Inge Meysel und Ilse Werner treten von der Bühne.

NSU-Morde

Die Tatwaffe der NSU-Mörder, eine Pistole, Modell Ceska 83, Kaliber 7,65 Millimeter "Browning", mit Schalldämpfer. © dpa / picture-alliance Foto: Franziska Kraufmann

NSU-Morde erschüttern Norddeutschland

Die Neonazi-Gruppe NSU hat mindestens zehn Menschen ermordet - darunter zwei in Norddeutschland. Die Polizei ermittelte in eine falsche Richtung. mehr

Vor dem gerahmten Bild des NSU-Opfers Süleyman Tasköprü liegen Rosen © picture alliance / dpa Foto: Axel Heimken

Wer war das NSU-Opfer Süleyman Taşköprü?

Süleyman Taşköprü lebte als Familienvater in Hamburg-Altona und träumte von schnellen Autos. 2001 wird er vom NSU ermordet. mehr

25.02.2019, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Ein Bild des NSU-Opfers Mehmet Turgut steht bei der Gedenkstunde am Todestag an der Gedenkstätte am Tatort. Mehmet Turgut wurde am 25.2.2004 in einem Imbiss in Rostock-Toitenwinkel vom NSU erschossen. © picture alliance/dpa Foto: Jens Büttner

Mehmet Turgut wird in Rostock erschossen

Mehmet Turgut wurde am 25. Februar 2004 in Rostock von der rechtsextremen Terrorgruppe NSU erschossen. Er war eher zufällig am Tatort. mehr

Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagte Zschäpe" steht am 10.11.2015 auf der Anklagebank im Gerichtssaal des Oberlandesgericht in München (Bayern). © dpa Foto:  Peter Kneffel

Der Terror des Nationalsozialistischen Untergrunds

Seit 2013 werden die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) in München gerichtlich aufgearbeitet. Ein ARD.de-Spezial gibt einen Überblick über die mutmaßlichen Täter und ihre Opfer. extern

Skandale

Die bisherige schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) sitzt am 27. April 2005 kurz vor der Wahl des neuen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten zum letzten Mal auf ihrem Platz im Landtag in Kiel. © picture-alliance/ dpa/dpaweb Foto: Wulf Pfeiffer

Der "Heide-Mörder" stürzt Simonis

Der Weg zur neuen Regierung in Schleswig-Holstein wird nach der Landtagswahl 2005 zum Polit-Krimi. Ein anonymer Abgeordneter verhindert am 17. März 2005 die Wiederwahl von Heide Simonis. mehr

Das Volkswagen Logo ragt in einen dunklen Himmel. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Betriebsrat tritt im Rahmen der VW-Affäre zurück

Im Juni 2005 tritt VW-Betriebsratschef Klaus Volkert wegen der Affäre um Luxusreisen und Prostituierte zurück. Inzwischen geht VW rigide gegen Korruption vor. mehr

Günter Grass © dpa

Waffen-SS: Debatte um Günter-Grass-Bekenntnis

Am 12. August 2006 räumt Günter Grass öffentlich ein, dass er Ende des Zweiten Weltkrieges zur Waffen-SS einberufen wurde. Das späte Eingeständnis führt zu einer heftigen Debatte. mehr

Die Ex-Bischöfin Margot Käßmann spricht am 18. März 2012 in der Marktkirche in Hannover © picture alliance / dpa Foto: Peter Steffen

Margot Käßmann tritt nach Alkoholfahrt zurück

Sie war hannoversche Landesbischöfin, EKD-Ratsvorsitzende und galt als "Bischöfin der Herzen". Nach einer Alkoholfahrt trat Margot Käßmann 2010 von allen Kirchenämtern zurück. mehr

Unglücke

Ein Luftbild des verunglückten Transrapids im Emsland im September 2006. © picture-alliance/ dpa | Polizei-Handout Foto: Polizei-Handout

Transrapid-Unglück: Bei Testfahrt sterben 23 Menschen

Am 22. September 2006 prallt der Zug auf der Versuchsstrecke im Emsland mit Tempo 170 auf einen Wartungswagen. mehr

In der Nähe des Spreehafens im Stadtteil Wilhelmsburg im Hamburger Hafen stürzt am 02.07.2006 ein Wasserflugzeug ab. © picture-alliance/ dpa Foto: Ulrich Perrey

Als der "Himmelsschreiber" in den Tod flog

Der Rundflug über den Hamburger Hafen am 2. Juli 2006 ist ein Geburtstagsgeschenk für einen Zwölfjährigen. Doch das Wasserflugzeug stürzt kurz nach dem Start ab. mehr

Rettungskräfte versuchen 2010 die brennende Ostseefähre "Lisco Gloria" zu löschen.

"Es war auch Glück": Brand der "Lisco Gloria" endet glimpflich

Die Fähre stand 2010 vor Fehmarn in Flammen. Mit einem Notruf begann eine Nacht, die zwei Retter nie vergessen werden. mehr

Das Wrack eines abgestürzten Wasserflugzeugs wird von Bergungsmannschaften der Feuerwehr im Hafen in Hamburg geborgen. © dpa Foto: Bodo Marks

Tödliches Ende eines Traumrundflugs

Der 22. August 2009 soll für ein Ehepaar aus Ganderkesee eigentlich ein schöner Tag werden. Aber: Ihr Wasserflugzeug verunglückt bei der Landung im Hamburger Hafen. Die Eheleute sterben. mehr

Ein Schiff liegt kieloben in einem Hafenbecken © picture alliance / AP Photo

Schiffskollision: Säure-Alarm im Hamburger Hafen

Schweres Schiffsunglück im Hamburger Hafen: Im Juni 2004 kollidiert der Säuretanker "ENA 2" mit einem Containerschiff und kentert. Die riskante Bergung dauert Tage. mehr

Was den Norden bewegte

Ein Säugling wird im April 2005 in der Babyklappe in Hamburg Altona abgelegt (gestelltes Bild mit einer Puppe). © dpa Foto: Maurizio Gambarini

Erste Babyklappe in Hamburg - Rettung für viele Neugeborene

Am 8. April 2000 ist in Hamburg Deutschlands erste Babyklappe eröffnet worden, in der Eltern anonym ihr Kind ablegen können. Ein umstrittenes Projekt. mehr

Werner Wallert (links), Sohn Marc Wallert und Renate Wallert in Geiselhaft auf Jolo, Philippinen. © dpa Foto: epa afp Presidential Palace

In Geiselhaft: Entführung und Freilassung der Familie Wallert

Im Sommer 2000 lassen Terroristen der Organisation Abu Sayyaf Renate und Werner Wallert aus Göttingen frei. Ihr Sohn bleibt zunächst gefangen. mehr

Links ein Foto von Heinz-Friedrich Harre und Reinhard Lüschow vor dem Standesamt Hannover 2001 und rechts daneben ein Bild zehn Jahre später im Wohnzimmer der beiden. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

"Homo-Ehe": Heirate mich - zumindest ein bisschen

Am 1. August 2001 schließt das erste schwule Paar in Deutschland den eheähnlichen Bund. Ein Etappensieg auf dem Weg zur "Ehe für alle". mehr

Die Schlagzeile der "Hamburger Morgenpost" am 13. September 2001: "Terror-Piloten lebten in Hamburg!" © dpa/ Picture-Alliance

9/11: Terror in den USA - Al-Motassadeq 2018 nach Haft abgeschoben

Einige der Attentäter vom 11. September 2001 lebten lange in Hamburg. Mohammed Attas "Statthalter" Al-Motassadeq wurde am 15. Oktober 2018 abgeschoben. mehr

Das Schachtgelände Konrad 1 in Salzgitter von oben betrachtet. © BGE Foto: Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH

Schacht Konrad: Der ewige Streit um ein atomares Endlager

2002 nickte die niedersächsische Landesregierung den Standort in Salzgitter ab. Ein Baustopp wurde 2023 abgelehnt. mehr

Feuerwehrleute gehen über einen Schutzdamm aus Sandsäcken.  Foto: Lars Gröning

Land unter: Die Jahrhundertflut an der Elbe

Starkregen lässt Elbe und Nebenflüsse im Sommer 2002 extrem anschwellen. Am 21. August erreicht die Flutwelle Norddeutschland. mehr

Notfallübung auf der Ostsee © dpa Foto: Bernd Wüstneck

Havariekommando koordiniert nach Seeunfällen

Nach dem "Pallas"-Unglück wurden Konsequenzen gezogen: Seit 2003 ist das Havariekommando in Cuxhaven für die Koordination der Hilfe nach Unfällen auf Nord-und Ostsee zuständig. mehr

Die Wissower Klinken vor dem Abbruch vom 24. Februar 2005. © picture-alliance / ZB Foto: Kalaene Jens

Als Rügen die Wissower Klinken verlor

Lange waren die berühmten Kreidefelsen eine der Hauptattraktionen Rügens. Am 24. Februar 2005 stürzten sie in die Ostsee. mehr

Erdkröte in meinem Garten in Altefähr. Ein Bild von Carl-Ernst Stahnke aus Altefähr. © NDR Foto: Carl-Ernst Stahnke, Altefähr

Das Rätsel der explodierten Kröten

Ein Hamburger Teich machte im Frühjahr 2005 weltweit Schlagzeilen, weil an seinen Ufern Hunderte Kröten platzten. Die amtliche Begründung à la Hitchcock wirft bis heute Fragen auf. mehr

Airbusmitarbeiter umringen ein Flugzeug des Typs A380 auf dem Werksflugplatz in Hamburg-Finkenwerder. © dpa - Report Foto: Kay Nietfeld

Als der erste A380 in Hamburg landete

Am 8. November 2005 setzt der neue Riesenjet erstmals bei Airbus in Finkenwerder auf. Tausende verfolgen das Spektakel begeistert. Doch der Superjet wird bald zum Sorgenkind. mehr

Das Bild des Opfers Dominik Brunner steht am 16.09.2009 am S-Bahnhof Solln in München (Oberbayern) zwischen Kerzen und Blumen. © picture-alliance/dpa Foto: Peter Kneffel

Tödliche Zivilcourage: Der Fall Dominik Brunner und die Folgen

Er wollte Schüler beschützen - und starb. Die Doku "Die Narbe" zeigt, wie Brunner zum unfreiwilligen Helden der Nation wurde. mehr

Lena Meyer-Landrut bei der Sieger-Pressekonferenz nach dem Finale des 55. Eurovision Song Contest in Oslo © NDR Foto: Rolf Klatt

Lena Meyer-Landrut erobert den ESC

2010 gelingt Lena mit "Satellite", was 28 Jahre nicht geklappt hat: der Sieg für Deutschland beim ESC. mehr

Die 2000er in Audios

Abschiede

Beate Uhse, die Gründerin und Chefin des Flensburger Versandunternehmens für Sex- und Hygieneartikel im März 1969 vor ihrem Versandhaus in Flensburg. © picture-alliance / dpa/dpaweb

Beate Uhse: Flensburgs umstrittene Sexshop-Pionierin

Am 17. Dezember 1962 eröffnete sie mit dem "Fachgeschäft für Ehehygiene" in Flensburg den ersten Sexshop der Welt. Ein Porträt. mehr

Marion Gräfin Dönhoff 1972. © picture-alliance/ dpa Foto: Lothar Heidtmann

Marion Gräfin Dönhoff - Mit Mut Meinung bilden

Marion Gräfin Dönhoff galt als einflussreichste deutsche Publizistin in der Nachkriegszeit. Bei der "Zeit" stellte die Wahl-Hamburgerin die Weichen. Am 11. März 2002 ist sie gestorben. mehr

Walross Antje in ihrem Becken im Tierpark Hagenbeck im Jahr 1981. © NDR Foto: Fred Fechtner

Walross "Antje": Das unvergessene NDR Maskottchen

Prustend und schnaufend schwamm sich NDR Maskottchen "Antje" in die Herzen der Zuschauer. Am 17. Juli 2003 starb die Walross-Dame an Altersschwäche. mehr

Inge Meysel 2001 bei Dreharbeiten für "Die Liebenden vom Alexanderplatz" © picture alliance/United Archives Foto: United Archives / kpa

Gerne unverschämt: "Mutter der Nation" Inge Meysel

An sich selbst schätzte sie ihre Respektlosigkeit, das Publikum liebte sie als resolute Frau. Fast 60 Jahre lang schlüpfte Inge Meysel in verschiedene Rollen. Am 10. Juli 2004 ist sie gestorben. mehr

Ilse Werner (r) pfeift in der ZDF-Unterhaltungssendung "Wir machen Musik" im Juli 1975 zu den Klängen der Klarinette von Hugo Strasser (l). © picture-alliance / dpa Foto: Heinz Wieseler

Pfeifend durchs Leben - Ilse Werner

Ihr Pfeifen hat die Schauspielerin und Sängerin zu einer Legende gemacht. Am 11. Juli wäre sie 100 Jahre alt geworden. mehr

Peter Zadek © dpa Foto: Werner Baum

Peter Zadek: Welttheater und Skandale

Seine Shakespeare-Inszenierungen sind bis heute legendär - und umstritten. 1976 sorgte Peter Zadek mit seinem "Othello" in Hamburg für einen Theaterskandal. Am 30. Juli 2009 ist der Regisseur gestorben. mehr

Robert Enke © dpa

Robert Enke - Tragödie eines Torwarts

Robert Enke war ein herausragender Torhüter. Sportlichen Topleistungen standen private Schicksalsschläge und eine schwere Krankheit gegenüber. Am 10. November 2009 nahm er sich das Leben. mehr

Norddeutsche Geschichte