Die NS-Zeit: Krieg und Terror

Am 30. Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Fortan setzen die Nationalsozialisten ihren absoluten Führungsanspruch durch - mithilfe von Terror und Propaganda. Opfer der Verfolgung sind vor allem politische Gegner und Juden. Am 9. November 1938 erreicht die "Judenpolitik" eine neue Dimension: Das Nazi-Regime ruft zur Zerstörung jüdischer Geschäfte und Einrichtungen auf. Ein knappes Jahr später löst Deutschland mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg aus. Der Gipfel des Grauens ist der Holocaust: Bis zum Ende ihrer Herrschaft ermorden die Nazis systematisch mehr als sechs Millionen Juden.

Anlässlich der Berufung Hitlers zum Reichskanzler zieht am 30. Januar 1933 ein Fackelzug der "nationalen Verbände" SA, SS und Stahlhelm durch das Brandenburger Tor. © picture alliance / akg-images Foto: akg-images / Alfred Hennig

NS-Wahlkampf und Machtübernahme: Gleichschaltung im Norden

Mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler übernehmen die Nazis vor 90 Jahren im Deutschen Reich die Macht. Gleichschaltung soll den Widerstand brechen. mehr

Vor dem Volksfreund-Haus in Braunschweig werden am 8. März 1933 Bücher, Schriftstücke und Fahnen von SPD und Gewerkschaften von SS-Männern verbrannt. © Stadtarchiv Braunschweig

Nazis gegen "Rote": Der Überfall auf Braunschweigs SPD-Zentrale

Bei dem Überfall auf das Volksfreund-Haus am 9. März 1933 zerstört die SS das Inventar, verbrennt Schriften, foltert - und tötet. mehr

SA-Männer kleben ein Plakat mit der Aufschrift 'Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden' an die Schaufensterscheibe eines jüdischen Geschäfts. © picture-alliance / akg-images

Judenboykott 1933: Hass und Hetze auf Befehl

Am 1. April 1933 beginnt in Deutschland der organisierte Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Auch im Norden marschieren SA-Kolonnen auf. mehr

Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten in Berlin am 10.  Mai 1933 © picture-alliance / akg-images

Bücherverbrennung 1933: Nazis setzen Gedanken in Flammen

Am 10. Mai 1933 beginnen die Nazis die Kampagne "Wider den undeutschen Geist". Hunderte Bücher, vor allem jüdischer Autoren, werden verboten und öffentlich verbrannt. mehr

Brennende Synagoge in der Bergstraße in Hannover am 10. November 1938. © HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover. Foto: Wilhelm Hauschild

Angeordneter Nazi-Terror: 85. Jahrestag der Reichspogromnacht

Auf Geheiß der Nationalsozialisten brennen am 9. November 1938 auch in Norddeutschland etliche Synagogen und jüdische Geschäfte. mehr

Volkszählung im besetzten Deutschland 1946. © picture-alliance/ dpa Foto: dpa DANA

Volkszählung im NS-Regime: Statistik unterm Hakenkreuz

Die Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 diente den Nazis zur Erfassung ihrer Bürger - und zur Aussonderung der Juden. mehr

Ankunft ungarischer jüdischer Frauen und Kinder an der Bahnrampe in Auschwitz im Juni 1944. © picture alliance / akg-images Foto: akg-images

Der "Judenstern": Stigma und Zeichen brutaler Verfolgung

Am 19. September 1941 zwingt das NS-Regime Juden qua Verordnung zum Tragen eines gelben Sterns. Bald darauf beginnen die Deportationen. mehr

Der Hannoversche Bahnhof um 1941. © Deutsches Zollmuseum

Juden, Sinti, Roma: NS-Regime deportiert Tausende Hamburger

Im Mai 1940 beginnt das NS-Regime am Hannoverschen Bahnhof in Hamburg mit systematischen Deportationen. mehr

Gebäude der Wannsee-Konferenz in Berlin © dpa Foto: Stephanie Pilick

Wannsee-Konferenz: Wie Bürokraten den Holocaust planten

Die Judenverfolgung und -vernichtung wurde systematisch geplant - unter anderem auf der berüchtigten Konferenz am 20. Januar 1942. mehr

Menschenansammlung bei einer Versteigerung jüdischer Umzugsgüter in Lörrach Anfang der 40er-Jahre. © Stadtarchiv Lörrach

NS-Raubzug: Wie Nazis jüdische Emigranten ausplünderten

Zigtausendfach kam die Habe jüdischer Emigranten ab 1939 etwa in Hamburg unter den Hammer - und füllte damit die deutsche Kriegskasse. mehr

Die undatierte Aufnahme zeigt eine Verbindungsbrücke zwischen zwei Warschauer Häuserblöcken über eine nicht zum Ghetto gehörende Straße. Die Brücken waren eine Folge der Ghetto-Erweiterung durch die Nazis 1942. © picture-alliance / akg-images | akg-images

Von Hannover nach Warschau - Juden-Deportationen ins Ghetto

Am 1. April 1942 verlässt ein Zug mit 891 Juden Hannover. Sein Ziel, das Warschauer Ghetto, bedeutet für viele den Tod. mehr

Gruppenbild von Mitgliedern des Polizeibataillons 101 Anfang der 1940er-Jahre vor einem Ortsschild von Krzewie (Polen) © United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Michael O'Hara

"Aktion Reinhardt": Hamburger Polizei verübt Massaker von Józefów

Mehr als 1.500 Juden tötet das Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 am 13. Juli 1942 in Polen. Dabei hatten die Männer eine Wahl. mehr

Das Stadthaus Hamburg im Jahre 1892. © Staatsarchiv Hamburg Foto: G. Koppmann & Co./Staatsarchiv Hamburg

Hamburger Polizisten als Täter beim Nazi-Terror

Das Hamburger Stadthaus war als Sitz der Gestapo eine der mächtigsten Terrorzentralen der Nazis. Forschungen zeigen: Auch andere Teile der Polizei waren an den Verbrechen beteiligt. mehr

Ausgemergelte Männer liegen dicht an dicht in Holzkojen - Aufnahme von 1944 aus einer Gefangenen-Baracke in Auschwitz. © picture-alliance / Mary Evans Picture Library/WEIMA

Konzentrationslager:"Alltag" in der Hölle

Das Leben im KZ war ein Martyrium für die Gefangenen. Der Willkür der SS vollkommen ausgeliefert endete es oft mit dem Tod. mehr

NS-Ideologie

Firmenschild des Reichsrundfunks, Sendestelle Hannover, mit Lettern in Fraktur. © NDR

Reichssender Hamburg: Rundfunk unter NS-Aufsicht

Zehn Jahre nach dem Start des Rundfunks im Norden macht NS-Propagandaminister Goebbels klar, wer das Radio jetzt kontrolliert: Am 1. April 1934 werden die Funkhäuser zu Reichssendern. mehr

Kundgebung auf dem Adolf-Hitler-Platz in Hamburg anlässlich des Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 © picture-alliance / Imagno

1937: Nazis machen Hamburg zur Metropole

Am 1. April 1937 vereinigen die NS-Machthaber Altona, Wandsbek und Harburg mit Hamburg. Für den geplanten Krieg benötigt Hitler eine starke Industrie- und Wirtschaftsmetropole. mehr

Junge Bewohner einer Kinderfachabteilung © www.rotenburger-werke.de

"Euthanasie"-Programm: Die "Rassenhygiene" der Nationalsozialisten

Hitlers "Euthanasie"-Erlass vom Oktober 1939 wird zum Todesurteil für Hunderttausende psychisch kranke und behinderte Menschen. mehr

Volkszählung im besetzten Deutschland 1946. © picture-alliance/ dpa Foto: dpa DANA

Volkszählung im NS-Regime: Statistik unterm Hakenkreuz

Die Volkszählung im Deutschen Reich am 17. Mai 1939 diente den Nazis zur Erfassung ihrer Bürger - und zur Aussonderung der Juden. mehr

Propaganda-Projekte der Nationalsozialisten

Beschäftigung von Arbeitslosen beim Bau des Maschsees 1935 © Historisches Museum Hannover

Maschsee in Hannover: Die Freizeit-Oase begann als Nazi-Projekt

Am 21. März 1934 starteten die Nationalsozialisten mit dem Bau des Maschsees. Die Arbeiter mussten zu Hungerlöhnen schuften. mehr

Ein Auto fährt 1938 auf einer Brücke über die Autobahn A 1. © Peter Böhm

Die A1: Einst NS-Prestigeprojekt, heute Staufalle

Am 21. März 1934 starten die Bauarbeiten bei Oyten, zwei Jahre später weihen die Nazis die erste Teilstrecke ein. Inzwischen ist die A1 für ihre Staus berüchtigt. mehr

Planten un Blomen während der Niederdeutschen Gartenschau 1935 © Bildarchiv Gartendenkmalpflege der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

Planten un Blomen für die Hamburger "Volksgenossen"

Eine niederdeutsche Gartenschau - so planten es die Nazis. Doch als Planten un Blomen 1935 öffnet, sehen Besucher Kakteen und Orchideen. mehr

Illustration von C.E. Turner des sinkenden deutschen Kriegsschiffes "Scharnhorst" am 26. Dezember 1943 im Nordmeer, getroffen von Granaten und Torpedos der britischen Streitkräfte © picture alliance / Illustrated London News Ltd/Mary Evans Picture Library| ILN - Consolidated Archive Holdings Ltd

Schlachtschiff "Scharnhorst" wird 1943 von Briten versenkt

Britische Streitkräfte versenken am 26. Dezember 1943 das deutsche Kriegsschiff im Nordmeer. Von fast 2.000 Mann Besatzung werden nur 36 gerettet. mehr

Das Passagierschiff "Wilhelm Gustloff" nach dem Stapellauf in Mai 1937. © picture alliance

Die "Wilhelm Gustloff": Das "Traumschiff" der Nazis

Am 5. Mai 1937 taufen die Nazis das Kreuzfahrtschiff für die Massen. Mit Tausenden Flüchtlingen an Bord wird es 1945 versenkt. mehr

Hans Joachim Killburger als Old Shatterhand und Hans-Jürgen Stumpf als Winnetou bei den Winnetou-Festspielen 1952 in Bad Segeberg. © Karl-May-Spiele

Von Goebbels zu Winnetou: Das Kalkbergstadion in Bad Segeberg

Am 16. August 1952 beginnen in Bad Segeberg die ersten Winnetou-Festspiele. Zuvor wurde das Stadion als Nazi-Aufmarschstätte genutzt. mehr

Adolf Hitler am Rednerpult während eines Festaktes des Volkswagenwerks bei Fallersleben. © picture-alliance / dpa | Ullstein

1938: Die Nazis bauen sich eine Autofabrik

Am 26. Mai 1938 legten die Nazis den Grundstein für das VW-Werk. Doch statt Autos fürs Volks wurden Rüstungsgüter produziert. mehr

Konstanty Gutschows Skizze der Elb-Hochbrücke, die er für Hamburg plante © Niels Gutschow

Hitlers Hafen: Die Nazi-Pläne für Hamburg

Eine gigantische Elb-Brücke, ein Wolkenkratzer in Altona: So plante der Hamburger Architekt Konstanty Gutschow einen neuen Hafen. Unzählige Klinker wurden benötigt - produziert im KZ Neuengamme. mehr

Der Flugzeugträger "Graf Zeppelin" liegt nach dem Stapellauf am 8. Dezember 1938 im Kieler Hafen © picture-alliance / akg-images

Als der Nazi-Flugzeugträger "Graf Zeppelin" vom Stapel lief

Am 8. Dezember 1938 feiert das NS-Regime den Stapellauf der "Graf Zeppelin" in Kiel. Doch der Riesen-Flugzeugträger verschwindet ohne Einsatz auf mysteriöse Weise. mehr

Undatierte Aufnahme des deutschen Schlachtschiffs "Bismarck". © dpa - Bildarchiv

Schlachtschiff "Bismarck": 833 Tage vom Stapellauf bis Untergang

Am 14. Februar 1939 feiert Nazi-Deutschland in Hamburg den Stapellauf der "Bismarck". Zwei Jahre später versinkt das Schiff im Atlantik. mehr

Schicksale

Auschwitz-Überlebende Erna de Vries 2015. © picture alliance / Geisler-Fotopress Foto: Uli Glockmann

Erna de Vries: Eine Zeugin der Gräuel von Auschwitz

Mit 19 Jahren kam Erna de Vries nach Auschwitz. Später berichtete die Holocaust-Überlebende regelmäßig über ihre Erlebnisse. mehr

Esther Bejarano © dpa Foto: Unger

Auschwitz-Überlebende Bejarano: "Ich hatte großes Glück"

In der Nazi-Zeit hatte sie das KZ Auschwitz überlebt, weil sie im Orchester mitspielte. Am 10. Juli 2021 ist Esther Bejarano gestorben. mehr

Sergio de Simone mit seinen Cousinen Tatjana und Andra an Sergios sechstem Geburtstag, 29.11.1943. © Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Sammlung Günther Schwarberg

NS-Opfer in Hamburg: "Sergio musste für immer Kind bleiben"

In der Nacht zum 21. April 1945 stirbt Sergio im Außenlager des KZ Neuengamme Bullenhuser Damm. Seine Cousinen erfahren erst spät davon. mehr

Der jüdische Zahnmediziner Prof. Dr. Hans Moral aus Rostock © Universitätsarchiv Rostock

Die tragische Geschichte des Hans Moral

Der jüdische Zahnarzt Hans Moral hatte in Rostock unter dem NS-Terror zu leiden. Als letzten Ausweg wählte er den Suizid. mehr

Porträt von Ceija Stojka aus dem Jahr 2003. © dpa

Endlich keine Angst mehr haben

Als Zwölfjährige wurde Ceija Stojka von den Briten aus dem KZ Bergen-Belsen befreit. Wie sie den Moment im April 1945 erlebt hat, erzählte sie im Gespräch mit dem NDR. mehr

Mathilde Böckelmann in den 1940er-Jahren © NDR

Die unbekannte Gerechte: Mathilde Böckelmann

In einem Dorf in Vorpommern versteckt Mathilde Böckelmann 1944 ein jüdisches Mädchen und rettet ihm so das Leben. Erst lange nach ihrem Tod wird sie dafür geehrt. mehr

Der Zweite Weltkrieg

Deutsche Truppen besetzen im September 1939 die polnische Stadt Posen. © picture-alliance / akg-images

Der Zweite Weltkrieg

Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Weltweit kostet er mehr als 50 Millionen Menschen das Leben. mehr

Wehrmachtssoldaten ergeben sich 1945 und halten weiße Tücher hoch. © picture alliance/akg-images Foto: akg-images

Wie der Zweite Weltkrieg im Norden endete

Am 8. Mai 1945 kapituliert die Wehrmacht. Viele Städte und Lager sind durch die Alliierten da bereits befreit. Ein Dossier. mehr

Nachkriegs-Prozesse

Zwei der zum Tode verurteilten Angeklagten, der ehemalige Lagerleiter Josef Kramer (l) und der Lagerarzt Fritz Klein (r), verlassen im November 1945 den Gerichtssaal in Lüneburg. © dpa

Belsen-Prozess 1945: "Ein Lehrstück an Demokratie"

Am 17. November 1945 fallen die Urteile im ersten NS-Kriegsverbrecherprozess: neben Todes- und Haftstrafen auch Freisprüche. mehr

Angeklagte im Curiohaus-Prozess, links KZ-Kommandant Max Pauly © picture-alliance / akg-images

Täter des KZ Neuengamme vor Gericht: Prozess gegen Reuelose

18. März 1946 beginnt im Hamburger Curiohaus der erste Prozess gegen Verantwortliche des KZ Neuengamme. mehr

Überreste eines Massengrabs ermorderter Juden in Mirny bei Berditschew in der Ukraine. © picture alliance / akg Foto: Henning Langenheim

1968: Hamburger Gericht verurteilt SS-Täter

Für grauenhafte Verbrechen an der Ostfront werden am 9. Februar 1968 drei SS-Männer in Hamburg zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch keiner der Täter sitzt seine Strafe voll ab. mehr

Der ehemalige Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höß, in Handschellen. © picture-alliance / dpa

Rudolf Höß: So wurde der Auschwitz-Kommandant festgenommen

Ein junger Jude, der für die Briten Nazis jagt, setzt 1946 den früheren KZ-Kommandanten Rudolf Höß bei Flensburg fest. mehr

Der Angeklagte Oskar Gröning bei der Urteilsverkündung im Lüneburger Auschwitz-Prozess. © dpa-Bildufnk Foto: Tobias Schwarz

Vier Jahre Haft für Gröning im Auschwitz-Prozess

Der frühere SS-Mann Oskar Gröning ist wegen Beihilfe zum Massenmord im KZ Auschwitz zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nebenkläger und Zentralrat der Juden begrüßen den Schuldspruch. mehr

Norddeutsche Geschichte