Die Beatles: Wie alles auseinanderging
Zum Schluss spielten die Beatles noch einmal den passenden Akkord: Für eine Filmszene traten John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr am 30. Januar 1969 noch einmal live auf. Auf dem Dach des Apple-Gebäudes in London spielten sie ein nicht angekündigtes Konzert. Der Verkehr stockte, die Menschen drängelten - und die Polizei musste Ordnung ins Chaos bringen. Die Beatles kümmerte das wenig: Sie agierten kraftvoll, harmonisch, rockig - unvergleichlich. Was für eine Band! "Ich hoffe, wir haben das Vorspielen bestanden", sagte John Lennon unter dem Gelächter der Zuschauer auf dem Dach des Gebäudes.
Auflösung der Beatles: Wer war schuld?
Wenige Monate später ging nichts mehr, weil sich die vier Musiker so zerstritten hatten. Über Musik, über Finanzen, über die Beatles als solches. War es die Schuld von Yoko, der Frau an der Seite von John Lennon? "Nein, war es nicht", lautete Jahrzehnte später die bestimmte Antwort von Paul McCartney. Er verließ die Band offiziell im April 1970. Ein Schritt, den George Harrison und John Lennon schon vor ihm gehen wollten.
Der Anfang vom Ende der Beatles war der Zeitpunkt, als ihr Manager Brian Epstein 1967 im Alter von 32 Jahren starb. Er hatte eine Überdosis Tabletten geschluckt. Den Beatles kam mit dem Tod von Epstein so etwas wie ihr Mittelpunkt abhanden. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", so ein bestürzter John Lennon damals in seiner ersten Reaktion. "Wir haben es gerade erst gehört. Es ist schrecklich."
"Sgt. Pepper" treibt die Erwartungen an die Beatles an
Nach dem Album "Sergeant Pepper's Lonely Hearts Club Band" waren die Erwartungen an die Beatles noch einmal gestiegen. Sie hatten die Türen der Rockmusik weit aufgestoßen und waren für vieles die Vorreiter gewesen: für das Band-Sein, das Musikmachen, die Experimente, die Filme, die Cover, die ersten Videos. Sie hatten einen Comicfilm gedreht und eine Weltfrieden-Hymne geschrieben. Die Beatles waren ein und alles - all you need.
Das sogenannte Weiße Album konnte an "Sgt. Pepper" anschließen, war vielfältig und fantasievoll. Danach erschien "Abbey Road", das Album mit dem berühmten Zebrastreifen. Auch das war noch einmal gut. Aber die vier hatten genug. John Lennon hatte Yoko Ono kennengelernt und Paul McCartney die Fotographin Linda. Ringo versuchte sich als Schauspieler. George verschwand mehr und mehr meditierend im Nirvana.
Beatles-Trennung: "Nicht das Ende der Welt"
Und die Beatles? Paul kümmerte sich und ging den anderen auf die Nerven. Er ließ einen Dokumentarfilm über sie drehen. Der Streifen war ein Beleg des Scheiterns, mit allerdings immer noch guter Musik. Gut zehn Jahre nachdem sie zum ersten Mal als Beatles aufgetreten waren, war die Band 1970 Geschichte. "Es ist nur eine Band, die auseinandergeht. Es ist nicht das Ende der Welt", sagte John Lennon. Schon zuvor hatte Paul McCartney einmal formuliert: "Das Geheimnis ist, wir sind alle ein Teil des Ganzen." Nun gingen die vier getrennte Wege.
