Wie viel Salz ist gesund?
Salz ist lebenswichtig und macht Lebensmittel schmackhaft. Im Schnitt nimmt jeder Deutsche zwischen neun und zwölf Gramm Salz pro Tag zu sich - rund doppelt so viel wie empfohlen. Forscher fanden jetzt heraus, dass überschüssiges Salz nicht einfach ausgeschieden wird, sondern sich im Gewebe ablagert.
Salz bildet Depots in Haut und Muskelgewebe
Bislang verfolgten Mediziner das Salz nur im Blutkreislauf des Menschen: über die Niere, die es herausfiltert, bis hin zum Urin, mithilfe dessen überschüssiges Salz ausgeschieden wird. Das Salz im Gewebe spüren die Forscher jetzt per MRT auf - mit einer speziellen Spule, die Natrium, also den schädlichen Teil im Salz, sichtbar macht. In der Haut und im Muskelgewebe lagern sich Natriumionen ab und bilden dort regelrechte Depots. Je heller der weiße Bereich auf dem MRT-Bild, desto salziger ist das Gewebe im Körper. Im Labor und bei Tierversuchen erkannten die Forscher, dass das abgelagerte Salz das Immunsystem durcheinander bringt.
Die richtige Dosis ist entscheidend
Grundsätzlich ist Kochsalz für uns lebenswichtig. Aber: Es kommt auf die richtige Dosis an. Denn zu wenig kann genauso gesundheitsschädlich sein wie zu viel. Hat das Gehirn keinen ausreichenden Salzspiegel, kann das zu Verwirrtheit und Desorientiertheit führen. Zu viel Salz ist ungesund, weil es den Blutdruck ansteigen lässt und zu Wassereinlagerungen im Körper führt. Die ideale Tagesdosis besteht aus nicht weniger als vier bis fünf Gramm pro Tag - und nicht mehr als sechs Gramm.
Salz durch Kräuter ersetzen
Die richtige Menge zu finden ist schwierig: In vielen Lebensmitteln verstecken sich große Mengen Salz, ohne dass wir es unbedingt schmecken. Das gilt zum Beispiel Brot und Backwaren. Auch Wurst und Schinken haben mehr Salz als meist vermutet. Fertiggerichte sind oft besonders salzhaltig. Bei Würzmischungen sollte man ebenfalls vorsichtig sein, auch sie enthalten meist einen sehr hohen Salzanteil. Wer selber kocht, kann beim Würzen statt zum Salzfass zu Kräutern greifen.
Wie stark und bei wem übermäßiger Salzkonsum den Blutdruck erhöht, darüber sind sich Wissenschaftler bislang nicht einig. Und sie vermuten: Salz kann sogar noch andere Krankheiten auslösen, wie entzündliche Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.
