Ein transparenter menschlicher Kopf mit farbig gekennzeichneten Gehirnarealen und Wellenlinien. © fotolia.com Foto: psdesign1

Wenn der Hirnstamm entzündet ist

Stand: 30.11.2020 19:42 Uhr

Enzephalitis ist der medizinische Begriff für eine Gehirnentzündung. Meistens wird sie durch Viren verursacht.

Auch andere Krankheitserreger wie Bakterien, Einzeller oder Würmer können die Ursache sein - oder eine fehlende Immunreaktion. Die Behandlung einer Gehirnentzündung sollte so früh wie möglich beginnen:  Da zu Beginn oft noch nicht festgestellt werden kann, welcher Erreger die Gehirnentzündung verursacht hat, werden verschiedene Medikamente gleichzeitig gegeben. Sobald der Erreger durch Labortests identifiziert wurde, werden nur spezielle Medikamente verabreicht. Bei rechtzeitiger Behandlung kann eine Enzephalitis in vielen Fällen geheilt werden.

Was passiert bei einer autoimmunen Hirnstamms-Enzephalitis?

"Autoimmune Hirnstamm-Enzephalitis" ist der Name einer seltenen Erkrankung. Dabei befällt die Enzephalitis den Hirnstamm, der für viele Grundfunktionen des Körpers zuständig ist: Kreislauf, Atmen, Schlucken - bis hin zu Kommandos an die Blase und die Muskeln. Bei einer autoimmunen Hirnstamm-Enzephalitis greifen Antikörper, die das Immunsystem unterstützen, die Nervenzellen an. Als Therapie müssen die fehlgeleiteten Antikörper per Blutwäsche ausgeschwemmt werden - sonst richten sie am Hirnstamm Schaden an.

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Priv.-Doz. Dr. Julian Grosskreutz, Oberarzt
Leiter Zentrum für neuromuskuläre und Motoneuron-Erkrankungen,
Sprecher des Thüringer Muskelzentrums
Hans-Berger-Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Jena
Am Klinikum 1
07747 Jena
(03641) 93 23 423
www.uniklinikum-jena.de

Dr. Ulrike Fischer, Hausärztin
Plauensche Straße 131
07545 Gera

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