Wählerwanderung in SH - fast eine Einbahnstraße
Für die CDU bringt diese Wahl nach den bisherigen Hochrechnungen das beste Ergebnis seit 1983, für die SPD ist es ein historischer Tiefstand seit 1947. Eine Analyse von infratest dimap zeigt, wie es dazu kam.
Die SPD hat nach der vorläufigen Wählerwanderung von infratest dimap von allen Parteien die meisten Wählerinnen und Wähler verloren. 61.000 entschieden sich demnach für die CDU. Weitere 37.000 wechselten von den Sozialdemokraten zu den Grünen. 14.000 Stimmen mussten sie an den SSW und immerhin 27.000 bisherige SPD-Wählende gingen diesmal nicht zur Wahl.
Die Christdemokraten profitierten aber auch von ihren bisherigen Koalitionspartnern: Die FDP verlor laut infratest dimap 47.000 Wählerinnen und Wähler an die CDU. Doch auch die eigentlich selbst erfolgreichen Grünen verloren 9.000 Stimmen an die Partei von Ministerpräsident Daniel Günther. Und sogar 19.000 Nicht-Wähler konnte die CDU überzeugen.
SSW gewinnt Wähler von SPD, Grünen und FDP
Als Minderheiten-Partei ist der SSW von der Fünf-Prozent-Klausel eigentlich befreit. Nach den bisherigen Hochrechnungen hätte es diese Befreiung in diesem Jahr aber gar nicht gebraucht. Der SSW kommt bisher auf 5,7 Prozent. Auch die Minderheiten-Partei hat Zulauf von anderen Wählern bekommen. 14.000 Wählerinnen und Wähler entschieden sich lieber für den SSW als für die SPD. Von Grünen büßten 3.000 Wählerinnen und Wähler für den SSW ein und FDP gab 5.000 ab. Und auch der SSW konnte immerhin 4.000 Nicht-Wähler für sich gewinnen.
AfD-Wähler entscheiden sich für CDU und FDP
Der Einzug in den Landtag ist für die AfD wohl vorerst Geschichte. Die Partei erreicht nach bisherigen Hochrechnungen keine fünf Prozent. Auch sie mussten Wählerinnen und Wähler abtreten: 9.000 an die CDU und 6.000 an die FDP.
Für die Analyse schätzt Infratest dimap die ungefähren Wählerbewegungen im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl. Die Schätzergebnisse sind auf jeweils 1.000 Stimmen gerundet. Diese Analyse gibt den Stand von etwa 20.00 Uhr wider.
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