Vorwürfe gegen NDR SH: Landesrundfunkrat beauftragt unabhängige Experten
Der Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein arbeitet derzeit die Vorwürfe gegen Führungskräfte im Landesfunkhaus Kiel auf. Das unabhängige Kontrollgremium für die Programmarbeit beauftragte dafür eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Die Vorsitzende des Gremiums, Laura Pooth, teilte am Montagabend nach einer Sitzung mit, dass für die externe Aufarbeitung des Sachverhalts die international arbeitende Wirtschaftskanzlei Deloitte beauftragt wurde.
"Deloitte als renommierte und unabhängige Kanzlei verfügt über das nötige Know-how, um die im Raum stehenden Vorwürfe gründlich zu untersuchen", sagte Laura Pooth. "Es muss geklärt werden, ob die landespolitische Berichterstattung des Landesfunkhauses in Kiel ausgewogen war und ist und ob die bestehenden redaktionellen Regeln und Abläufe ausreichend sind, um eine unangemessene Einflussnahme auf die landespolitische Berichterstattung zu verhindern."
Die unabhängigen Experten sollen nun aufklären, ob es in der Vergangenheit einen politischen Filter in der Berichterstattung gegeben haben könnte - wie es einige Medien berichten. Der NDR hat diesen Vorwurf zurückgewiesen.
Pooth: Ergebnisse in sechs bis acht Wochen
"Die Bewertung der Ergebnisse, ob ein Verstoß gegen den NDR Staatsvertrag vorliegt, obliegt nach Abschluss der Untersuchung dem Landesrundfunkrat", sagt die Vorsitzende des Landesrundfunkrates am Montagabend: "Die Ereignisse im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein erfordern nach Auffassung des Gremiums eine rasche und gründliche Aufarbeitung. Darüber hinaus wird der Landesrundfunkrat weitere Gespräche mit Beschäftigten und Beteiligten im NDR Landesfunkhaus Schleswig-Holstein führen." Pooth geht davon aus, dass in sechs bis acht Wochen Ergebnisse vorliegen.
