A20-Weiterbau: Land und Verbände suchen außergerichtliche Lösung
Der BUND will zwar gegen den Planfeststellungbeschluss für den A20-Abschnitt bei Bad Segeberg klagen, arbeitet jedoch zusammen mit dem Land parallel an einem Kompromiss. Es geht um ein zehn Kilometer langes Teilstück.
Anderthalb Monate nach ihrem letzten Treffen im Ministerium haben Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU), der BUND und die Autobahn-Projektgesellschaft DEGES eine Vereinbarung geschlossen: Bis November wollen sie einen Kompromiss finden, der "einerseits dem Fledermausschutz Rechnung trägt und andererseits der seit Jahrzehnten überstrapazierten Geduld der Menschen in und um Bad Segeberg", wie es Madsen heute sagte. Bis dahin sollen die meisten Baumaßnahmen ruhen.
NABU verzichtet auf Klage

Die Klagefrist für die Naturschutzverbände ist heute zu Ende gegangen. Während der NABU ganz auf eine Klage gegen den vor sieben Wochen erlassenen Planfeststellungsbeschluss verzichtet, hat der BUND zwar eine Klage angekündigt - will diese aber zurückziehen, sollte eine außergerichtliche Lösung gefunden werden.
Fledermäuse sollen besser geschützt werden
Zu den kommenden Gesprächen ist der NABU auch eingeladen. Minister Madsen sagt, es gehe in großen Teilen auch darum, "dass man außerhalb des eigentlichen Autobahnkorridors den Schutz für Fledermäuse ein bisschen verstärkt." Madsen ist zuversichtlich, dass eine Einigung gelingen wird.
Die FDP-Fraktion im Landtag dagegen kritisiert, dass das Land den BUND nicht von einer Klage abbringen konnte. Die Landesregierung hätte früher mit den Verbänden sprechen müssen, findet Fraktionschef Christopher Vogt.
2013 hatte das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau der A20 gestoppt - seitdem endet die Küstenautobahn vor Bad Segeberg. Aus Sicht des Gerichts war der Fledermausschutz nicht ausreichend berücksichtigt worden.
