Polizisten besprechen sind während dem G7-Gipfel.

G7-Gipfel geht zu Ende

Stand: 14.05.2022 13:19 Uhr

Drei Tage lange haben die Außenminister der sieben führenden Industrienationen in Weißenhaus an der Ostsee beraten. Am Sonnabend ist das Treffen zu Ende gegangen. Beherrschendes Thema war der Ukraine-Krieg.

Die Botschaft, die von dem G7-Treffen in Weißenhaus (Kreis Ostholstein) ausgehen soll, ist klar: Die G7 stehen fest an der Seite der Ukraine. Deren Außenminister Dmytro Kuleba war ebenfalls bei der Konferenz dabei. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte jedoch zuvor ihren ukrainischen Kollegen Kuleba um Geduld bei der Lieferung von weiteren schweren Waffen gebeten. In den ARD-Tagesthemen sagte sie, die Bündnispartner könnten nicht auf Knopfdruck und sofort aus eigenen Beständen alle Mittel zur Verteidigung liefern.

Außenminister: Neue Grenzziehung wird nicht akzeptiert

In ihrer Abschlusserklärung rufen die Außenministerinnen und -minister die russische Führung nun erneut auf, den "durch nichts zu rechtfertigen Angriffskrieg umgehend zu beenden". In der Erklärung zeigten sie sich entschlossen, Russland ansonsten wirtschaftlich und politisch weiter zu isolieren. Eine neue Grenzziehung durch Russland in der Ukraine werde nicht akzeptiert, heißt es weiter. Die sieben führenden demokratischen Industriestaaten forderten Russland außerdem auf, wieder ukrainische Getreideexporte zu ermöglichen. Diese Nahrungsmittel würden dringend benötigt, um Hungersnöte zu verhindern. Der Krieg habe die globalen Wirtschaftsaussichten stark verschlechtert. Etwa 43 Millionen Menschen seien von einer Hungersnot bedroht. Die Ukraine ist eine der größten Weizen-Exporteurinnen der Welt. Baerbock betonte: "Durch Russlands Handeln fallen Lieferungen aus, steigen Preise ins Unermessliche und es droht brutaler Hunger."

Klimaschutz soll wichtiger werden

Außerdem berieten die G7-Außenminister in Weißenhaus über die Folgen der Erderwärmung. Sie verabschiedeten dabei einen Sieben-Punkte-Aktionsplan, der den Klimaschutz ganz oben auf die Agenda der Regierungen setzen soll.

Das Treffen an der Ostsee verlief ohne große Proteste oder Störaktionen. Etwa 3.500 Polizisten waren im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. Die Minister reisen jetzt nach und nach ab. Im Laufe des Nachmittags will die Polizei dann die Straßensperrungen rund um Weißenhaus aufheben.

Nur eine Demo von Greenpeace

Landes- und Bundespolizei ziehen eine positive Bilanz. Gewaltsame Proteste oder Störaktionen gab es nicht. Es gab nur eine einzige, friedliche Demonstration von Greenpeace-Aktivisten, die einen schnell Ausstieg aus russischem Öl und Gas forderten. Insgesamt 3.500 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz und sorgten für einen sicheren Ablauf des Außenminister-Treffens.

Weitere Informationen
Anna, die Ehefrau eines vor zwei Monaten getöteten Soldaten, und der Vater Oleksandr stellen auf dem Friedhof der Hafenstadt Odessa die ukrainische Nationalflagge am Grab ihres Ehemannes auf. (Foto vom 24. Februar 2024) © Kay Nietfeld/dpa

Zwei Jahre Ukraine-Krieg: Russlands Überfall und die Folgen

Am 24. Februar 2022 begann der Angriff. In der Ukraine starben mindestens 10.000 Zivilisten. mehr

Polizisten sind in Weissenhaus unterwegs und verteilen Verpflegung an Kollegen. © NDR Foto: Christine Pilger

G7-Gipfel: Wie die Polizei von (Ex-)Kollegen versorgt wird

Rund 3.500 Polizisten sind beim Treffen in Weißenhaus im Einsatz. Mitglieder der GdP bringen ihnen Kaffee und Bockwurst vorbei. mehr

Polizeibeamte beobachten von einem Boot aus den Strand in Weissenhäuser Strand. © dpa-Bildfunk

G7-Gipfel-Treffen: Sütterlin-Waack würdigt Arbeit der Polizei

Die schleswig-holsteinische Innenministerin besuchte die Polizisten, die die Veranstaltung an der Ostseeküste sichern. mehr

Polizisten sperren einen FKK-Strand ab während des G7-Gipfel  Foto: Julian Marxen

Ostsee: G7-Gipfel-Treffen, Klassenfahrt und 85. Geburtstag

Die Außenminister beraten abgeschirmt im Schlossgut. Wie ergeht es den Urlaubern in Weißenhäuser Strand mit all den Sicherheitsvorkehrungen? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Moin! Der Tag in Schleswig-Holstein | 13.05.2022 | 13:00 Uhr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Im Bau befindliche Eisenbahnstrecken mit zwei Gleisen. © picture alliance / dpa Foto: Matthias Balk

Fehmarn: Klage gegen Bundesregierung geplant

Das Bundesverwaltungsgericht soll über den Planfeststellungsbeschluss für die ersten Kilometer der Hinterlandanbindung auf der Insel entscheiden. mehr

Videos