Aus bei Autoliv: Betriebsrat will Zahlen prüfen
Das Aus für die Produktion beim Autozulieferer Autoliv in Elmshorn (Kreis Pinneberg) kam für die Mitarbeiter und den Betriebsrat plötzlich. Bis Mitte 2023 soll die Produktion von Sicherheitsgurten eingestellt werden, wie am Donnerstag bekannt wurde. Doch Betriebsrat und Beschäftigte wollen ihre Jobs nicht einfach aufgeben.
Betriebsrat schätzt Auftragslage gut ein
200 Stellen in der Produktion, weitere 70 in der Entwicklung, Logistik und Verwaltung sollen gestrichen werden und zum Teil nach Ungarn und Rumänien verlegt werden. Das Unternehmen begründete die geplanten Maßnahmen mit einem starken Umsatzeinbruch und der fehlenden Aussicht auf Erholung des Automobilmarktes.
Trotz Kurzarbeit von März bis Juni habe die Betriebsleitung allerdings keine schlechten Signale gegeben, so der Betriebsrat. Die aktuelle Lage sei gut. Man wolle sich die Zahlen deshalb nun genau ansehen und überprüfen, ob es tatsächlich effizienter und kostengünstiger sei, die Produktion nach Ungarn zu verlagern, wie es von Autoliv heißt.
Wirtschaftsministerium: Gab keinen Kontakt
Auch das Wirtschaftsministerium in Schleswig-Holstein zeigte sich angesichts der Entscheidung enttäuscht. Es sei bedauerlich, dass das Unternehmen gar nicht erst versucht habe, mit der Landesregierung ins Gespräch zu kommen, hieß es auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein.
Elmshorn soll zum Technologiezentrum werden
Aktuell arbeiten rund 900 Menschen bei Autoliv in Elmshorn. Der Standort soll in ein reines Technologiezentrum für die Entwicklung von Sicherheitsgurten umgewandelt werden. "Unser Fokus liegt dann allein auf der Neuentwicklung für Kunden in aller Welt", erläuterte Geschäftsführer Jens Eisfeld die Konzern-Pläne.
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