Wolfsabschüsse: Niedersachsens Umweltminister für neues Gesetz
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) will eine Ausnahmegenehmigung erarbeiten lassen, um einzelne Wölfe abschießen zu dürfen. Das geltende Gesetz sei nicht mehr zeitgemäß.
Nachdem ein Wolf in den Landkreisen Wittmund und Friesland erneut Tiere gerissen hat, erarbeitet das niedersächsische Umweltministerium eine "artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung" für den Abschuss einzelner Wölfe. Die Situation spitze sich nach den erneuten Übergriffen zu, sagte Lies. Die Wolfsrisse gingen vermutlich auf denselben Wolf zurück. "Hier werden wir nicht tatenlos zusehen. Die Weidetierhalter sind völlig zu Recht wütend und verunsichert", sagte der Minister, der bei der Landtagswahl am 9. Oktober für den Wahlkreis Friesland kandidiert.
Lies kritisiert Gesetze als nicht mehr zeitgemäß
Der Minister forderte vom Bundesumweltministerium erneut eine bessere rechtliche Handhabe für den Abschuss von Wölfen aus besonders auffälligen Rudeln: "Wir haben in Niedersachsen mittlerweile mindestens 44 Rudel mit weit über 400 Tieren. Und die Population wächst rasant.“ Der Wolf gelte nicht nur in Niedersachsen, sondern in Europa nicht mehr als gefährdet. Die strengen Gesetze zum Schutz des Wolfes stammten aus einer Zeit, in der der Wolf in Deutschland noch ausgestorben war, so der Minister weiter. Diese Entwicklung sei in Berlin offenbar noch nicht angekommen. Mittlerweile gebe es Forderungen nach einer Bewaffnung der betroffenen Landwirte und Weidetierhalter. "Das ist genau die Situation, vor der wir immer gewarnt haben", sagte Lies.
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