Hand mit Geldscheinen vor einem Heizkörper © picture-alliance Foto: Armin Weigel

Sozialverband hält Energiehilfen für nicht ausreichend

Stand: 25.03.2022 09:07 Uhr

Das von der Bundesregierung vorgestellte Energie-Entlastungspaket sorgt für gemischte Reaktionen. Während Ministerpräsident Weil die Maßnahmen lobt, gibt es vom Sozialverband auch Kritik.

"Das Entlastungspaket ist prinzipiell ein Schritt in die richtige Richtung, aber wenn man es sich genauer ansieht, tatsächlich sozial etwas ungerecht", sagte Stefanie Jäkel vom Sozialverband Deutschland in Niedersachsen. "Da hätten wir uns gewünscht, dass diejenigen, die wirklich bedürftig sind und denen diese Preisexplosionen besonders zu schaffen machen, mehr im Mittelpunkt stehen." Bemängelt wird unter anderem, dass jeder Bürger unabhängig vom Einkommen die 300 Euro Energiepreispauschale bekommt. Die Landesarmutskonferenz bezeichnete die staatlichen Hilfen als halbherzig.

Weil spricht von "spürbaren Entlastungen"

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist dagegen voll des Lobes für die angekündigten Entlastungen. Das Paket der Bundesregierung überzeuge ihn, sagte Weil gegenüber dem NDR in Niedersachsen: "Die Energiepreispauschale von 300 Euro, ergänzt um einen Einmalbonus in Höhe von 100 Euro für jedes Kind, ist eine spürbare Entlastung." Das gleiche gelte für die Verdoppelung der Einmalzahlung für Transferleistungsempfänger auf 200 Euro.

Neun-Euro-Ticket soll Geldbeutel und Umwelt helfen

Als interessant bezeichnete der Ministerpräsident das geplante Neun-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), das die Bundesregierung im Rahmen des Entlastungspaketesfür 90 Tage einführen will. "Für nur neun Euro im Monat wird so manche Niedersächsin und so mancher Niedersachse einen Wechsel auf ein umweltfreundliches Verkehrsmittel ernsthaft in Erwägung ziehen", betonte Weil. "Das hilft im Geldbeutel und das hilft der Umwelt."

Absenkung der Energiesteuer eine Forderung aus Niedersachsen

Vor dem Hintergrund der drastisch gestiegenen Energiekosten müssten Menschen mit kleinem Geldbeutel und mit mittlerem Einkommen deutlich entlastet werden, sagte Niedersachsens Landeschef weiter, der deshalb auch einen weiteren Punkt des Entlastungspaketes begrüßt. "Mit der Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate wird eine Forderung aus Niedersachsen umgesetzt." Die auf das Auto angewiesenen Pendler im Flächenland Niedersachsen seien auf eine solche Unterstützung dringend angewiesen.

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 24.03.2022 | 19:30 Uhr

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