Schwimmmeister haben Angst vor dem Schmalspur-Bademeister
Ein neuer Entwurf in den Richtlinien für den Badebetrieb sorgt für Aufregung unter den Schwimmmeistern im Norden. Sie sehen die Qualität am Beckenrand bedroht.
Für Schwimmmeister Mario Schaeffler bedeutet der neue Entwurf für "Die Richtlinie für Verkehrssicherungs-, Aufsichts- und Organisationspflichten in öffentlichen Bädern während des Badebetriebes" vor allen Dingen eines: "Jetzt kann jeder Wasseraufsicht machen, der schwimmen kann." Schaeffler ist Vizepräsident im Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) und Präsident des Landesverbandes Niedersachsen. Er hat seit 36 Jahren die Badeaufsicht im Freibad Wiefelstede im Landkreis Ammerland inne. Er kritisiert unter anderem, dass künftig eine kombinierte Rettungsübung das silberne Rettungsschwimmabzeichen als Qualifikation ersetzen soll, um den Mangel an Aufsichtspersonal zu kompensieren.
Wer stellt noch Fachkräfte ein, wenn es Hilfskräfte gibt?
Und wer würde noch eine Fachkraft einstellen, wenn Hilfskräfte für weniger Geld arbeiten, fragt Schaeffler. Er wehrt sich gegen "Aushilfen", die "kaum Erfahrung haben, die keine Schwimmkurse geben können, keine Gewaltprävention beherrschen, keine Wasserqualität prüfen können- und im schlimmsten Fall: nicht retten können". Es gibt ein vom BDS initiiertes Einspruchsverfahren gegen den entsprechenden Entwurf, Mario Schaeffler unterstützt es. Organisationen wie die DLRG warnen eindringlich vor einem Mangel an Bademeistern. Der Ausschuss für Bäderbetriebe der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen hat mit seinem Vorschlag zur Änderung der Ausbildungsrichtlinien darauf reagiert, um den Bademeistermangel entgegenzutreten.
