Preise für Immobilien in Niedersachsen steigen weiter an
Es wird immer teurer, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Die Immobilienpreise in Niedersachsen sind in der Corona-Pandemie weiter deutlich gestiegen.
Die Preise für Wohnungen legten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent zu, für Einfamilienhäuser sogar um 13 Prozent. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht des Landes hervor. "Mit dieser Entwicklung setzt sich der Trend aus den Vorjahren in Niedersachsen nahtlos fort", sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD). Ihm mache zwar Sorgen, dass mit den Preissteigerungen der Traum von den eigenen vier Wänden für etliche Menschen unerschwinglich werde. Allerdings regelten Angebot und Nachfrage die Preise.
Preisunterschied zwischen Stadt und Land massiv
Auch die Unterschiede zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Regionen bleiben laut Bericht groß: Während man für ein gebrauchtes Einfamilienhaus in Hannover im vergangenen Jahr durchschnittlich etwa 520.000 Euro zahlen musste, lag der Preis in Landkreisen wie Holzminden bei etwa 130.000 Euro. In den übrigen Oberzentren wie Braunschweig, Wolfsburg, Göttingen, Osnabrück und Oldenburg schwankten die Preise im Durchschnitt zwischen 370.000 und 410.000 Euro. Ähnlich die Lage bei Eigentumswohnungen: Hier reichte die Spanne von knapp 2.200 Euro pro Quadratmeter im Landkreis Lüchow-Dannenberg bis 4.900 Euro in Hannover. Teurer ist es nur auf den Inseln - etwa auf Norderney: Dort lag der Quadratmeterpreis für bis zu 40 Jahre alte Wohnungen bei mehr als 10.000 Euro.
Immobilienmarkt boomt
Einen Rückgang der Preise gab es lediglich bei Mehrfamilienhäusern sowie bei Bauland für Gewerbeimmobilien. Dagegen wurde auch Wohnbau- und Ackerland im vergangenen Jahr teurer. Auch die Preise für Hausgrundstücke stiegen. Der Immobilienmarkt in Niedersachsen boomt offenbar: Der Gesamtumsatz des Marktes war so hoch wie nie zuvor. Er stieg um fast zehn Prozent auf mehr als 26 Milliarden Euro. Dennoch gibt es weiter Wohnungsmangel in Niedersachsen. Der Eigentümerverband Haus und Grund kritisierte deshalb die Überregulierung im Baurecht in Niedersachsen. Die Genehmigungsverfahren seien viel zu lang.
Daten zu Immobilien- und Bodenpreisen sind in Niedersachsen künftig über ein Online-Portal möglich.
