Lehrerverbände fürchten Probleme bei Impfaktionen an Schulen
Der Verband VBE warnt vor Problemen bei den geplanten Impfaktionen an Schulen. Kinder und Jugendliche in der Schule zu impfen sei "gefährlich". Und der VNL befürchtet noch mehr Druck für die Schulen.
Auslöser der Kritik ist der Plan des niedersächsischen Kultusministeriums, nach den Ferien den 12- bis 17-Jährigen Schülern und Schülerinnen ein Impfangebot an den Schulen zu machen. Wie diese Impfaktionen aussehen werden, ist noch offen. Laut einem Ministeriumssprecher ist es denkbar, dass mobile Teams an die Schulen kommen - entschieden sei aber noch nichts.
VBE will lieber in Impfzentren impfen lassen
Franz-Josef Meyer, Landeschef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), lehnt solche Vor-Ort-Impfungen ab. Damit würden Konflikte in die Schule getragen. Er fürchtet Diskussionen mit Impfgegnerinnen und -gegnern, außerdem würden Schülerinnen und Schüler indirekt unter Druck gesetzt, sich impfen zu lassen. "Impfbusse in die Schule zu schicken, halte ich für falsch", sagte Meyer dem NDR in Niedersachsen. Grundsätzlich befürworte er aber Impfaktionen für 12- bis 17-Jährige, zum Beispiel in den Impfzentren oder bei Hilfsorganisationen.
VNL befürchtet weitere Belastung der Schulen
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL/VDR) hingegen begrüßt nach eigenen Angaben grundsätzlich jede Maßnahme, die die Schulen in der Pandemie sicherer mache. Der Verbandsvorsitzende Torsten Neumann fordert jedoch, die Schulen nicht mit der Organisation zu belasten. Die Unterrichtsversorgung und -organisation für das neue Schuljahr sei "noch nicht an allen Schulen in trockenen Tüchern. Da können wir uns nicht auch noch um die Impfungen kümmern", sagte Neumann laut Pressemitteilung. Neumann fordert zudem, es nicht bei Absichtserklärungen zu belassen.
Zustimmung bei Städte- und Gemeindebund
Der niedersächsische Städte- und Gemeindebund sieht die Pläne der Landesregierung grundsätzlich positiv: "Wir unterstützen alles, was hilft, um den Schulbetrieb zu gewährleisten." Es sei wichtig, die Städte und Gemeinden früh in die Impfaktionen einzubinden, damit erfolgreich informiert und geimpft werden könne, sagte Sprecher Thorsten Bullerdiek.
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