Labore am Limit: Einschränkungen bei PCR-Tests geplant
Um die Labore zu entlasten, soll es einen kostenlosen PCR-Test künftig nur noch nach einem positiven Schnelltest geben. Auch in Niedersachsen werden die Kapazitäten knapper.
Eine rote Meldung in der Corona-Warn-App soll künftig nicht mehr ausreichen, um Anspruch auf einen PCR-Test zu haben. Das geht aus einem Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums hervor, der dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach müsse ein Corona-Verdacht zunächst mit einem überwachten Antigen-Schnelltest abgeklärt werden. Nur bei einem positiven Ergebnis könne dann ein PCR-Test zur Bestätigung gemacht werden. Zudem soll Personal aus dem medizinischen Bereich Vorrang haben.
Labor in Hameln arbeitet rund um die Uhr
Auch die Labore in Niedersachsen kommen wegen der vielen Corona-Verdachtsfälle langsam an ihre Grenzen. Im Labor Nordlab in Hameln werden pro Tag rund 3.500 PCR-Tests ausgewertet, 24 Stunden läuft der Betrieb. "Diese Woche schießt den Vogel ab, das liegt an diesen hohen Infektionszahlen", sagte Laborarzt Hans Christian Waldow. Die Positivquote sei mit rund 55 Prozent so hoch wie nie zuvor. Vor einem Jahr hatte sie noch bei zwölf Prozent gelegen, heißt es aus dem Labor. Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante werde mittlerweile doppelt so viel getestet. "Noch schaffen wir es, in 24 Stunden alles abzuarbeiten, aber wir kommen personell an unsere Grenzen", sagte Waldow. Nordlab hat in Hameln rund 180 Mitarbeiterinnen, etwa zehn von ihnen seien derzeit in Corona-Quarantäne.
