Joe aus Oldenburg - die Geschichte bleibt rätselhaft
Der kleine Joe ist wieder da - und viele Fragen sind weiterhin offen. Ist der Junge selbst in die Kanalisation geklettert? Oder wurde er dort eingesperrt? Sicher ist: Er hat sehr viel Glück gehabt.
Man könne froh sein, dass es in den vergangenen Tagen nicht geregnet habe, sonst wäre der Schacht vollgelaufen, sagte Jens de Boer vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband am Montag dem NDR in Niedersachsen. Der Achtjährige war am frühen Sonnabend aus der Kanalisation in Oldenburg gerettet worden. In den Rohren habe zu dem Zeitpunkt das Regenwasser wegen der Trockenheit nur knöcheltief gestanden, so de Boer. Er glaubt nicht, dass Joe sich innerhalb des Systems viel bewegt habe. Die Rohre seien schon 300 Meter vom Fundort so schmal, dass sich selbst ein Kind dort nicht durchzwängen könne. Joe müsse deshalb im Umkreis seines Elternhauses in die Kanalisation gelangt sein, vermutet de Boer.
Eine Befragung von Joe steht noch aus
Währenddessen ermittelt die Polizei in Oldenburg weiter in unterschiedliche Richtungen. Am Wochenende hatte eine Fachfirma im Auftrag der Polizei mit einem Kamera-Roboter das Kanalsystem nach Spuren durchsucht. Die Auswertung der Ergebnisse dauere an, sagte ein Polizeisprecher am Montag. "Wir gehen davon aus, dass er Spuren hinterlassen hat", so der Sprecher. Ein Befragung des äußerlich unversehrten Achtjährigen hat nach Auskunft der Polizei noch nicht stattgefunden. "Aber sobald wir aus dem Krankenhaus das Signal bekommen, dass wir mit ihm sprechen können, werden wir uns auf den Weg machen", heißt es bei der Polizei.