Hochzeitskorsos: Pistorius will härtere Gangart
Schüsse aus Autos oder Verkehrsblockaden auf der Autobahn: Mehrfach haben in der Vergangenheit sogenannte Hochzeitskorsos Schlagzeilen gemacht - auch in Niedersachsen. Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat sich am Dienstag im Landtag für ein entschiedenes Vorgehen der Polizei ausgesprochen. Wenn Teilnehmer einer solchen Hochzeitsgesellschaft meinten, sie könnten aus einer Schreckschusspistole schießen und den Verkehr auf einer Autobahn lahmlegen, dann könne und werde die niedersächsische Polizei dies nicht tolerieren, sagte er.
AfD: "Gescheiterte Integration"
Die rechtlichen Möglichkeiten zum Vorgehen gegen ein solches Verhalten seien komplett ausreichend. Pistorius betonte, die Fallzahlen bei Verstößen von Hochzeitskorsos in Niedersachsen lägen seit Jahresbeginn im einstelligen Bereich. "Wir wollen das nicht verharmlosen, aber auch nicht größer machen, als es ist." Die Fraktion der AfD hatte Hochzeitskorsos zum Thema gemacht. Der AfD-Abgeordnete Jens Ahrends forderte härtere Strafen und verwies darauf, dass die Teilnehmer ausufernder Hochzeitsgesellschaften meist türkischen oder arabischen Hintergrund hätten. "Auch hier wird gescheiterte Integration deutlich", sagte er.
Schreckschusswaffe, Munition - keine Genehmigung
Erst Ende April hatte in Hannover ein 19-Jähriger aus einem Hochzeitskorso heraus mit einer Schreckschusswaffe in die Luft geschossen. Polizisten stoppten den Wagen später und entdeckten bei einer Durchsuchung die Schreckschusswaffe samt Munition - aber keine Genehmigung des 19-Jährigen.
Einen Tag zuvor hatte ein Hochzeitskonvoi die Autobahn 2 bei Hannover in langsamer Fahrt auf allen Fahrspuren blockiert.
