Mit Metalldetektor auf Schatzsuche: Archäologe mahnt zur Vorsicht
In Gifhorn bittet der Kreisarchäologe private Schatzsucher um mehr Rücksicht. Auch drohten privaten Sondengängern Gefahren, betonte Ingo Eichsfeld im Gespräch mit NDR1 Niedersachsen.
Für die Archäologie seien hobbymäßige Sondengänger, also die Nutzer von Metalldetektoren, mitunter ein großes Problem: Wer keine Genehmigung habe, dem fehle häufig auch die Sachkenntnis, um Funde ordentlich zu dokumentieren. Für die Denkmalpflege sei das wichtig, weil sonst Erkenntnisse verloren gehen könnten. Auch sei ein sachgemäßes Vorgehen entscheidend, um beim Graben nicht versehentlich den Kontext eines Fundes zu zerstören, so Eichsfeld - der befürchtet, dass "unser aller" kulturelles Erbe sonst leiden könnte.
Funde können auch Altmunition sein
Zudem stelle die Dokumentation sicher, dass archäologische Erkenntnisse bei Bauvorhaben berücksichtigt werden können. Und obendrein drohen ungeschulten Hobbyarchäologen Gefahren, etwa durch im Boden verborgene Altmunition, warnt Eichsfeld. Er rät Hobbyschatzsuchern, sich bei der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises zu registrieren. Nach einem Erstgespräch vermittele die auch Kurse und Fortbildungsangebote - an deren Ende eine sogenannte Nachforschungsgenehmigung stehe. Die berechtigt offiziell zum Sondengang in einem bestimmten Gebiet.
Kaum Funde aus der Römerzeit
Im Landkreis Stade hatten Archäologen zuletzt zwei etwa 3.000 Jahre alten Bronzedolche aus einem Acker ausgegraben. Derart spektakuläre Funde gab es in Gifhorn zuletzt nicht. Funde von Überbleibseln der Eisenzeit (etwa 600 vor Christus) oder aus dem Mittelalter kämen aber durchaus vor, so Eichsfeld.
