Eis und Schnee ade: Nach dem Frost steigen die Temperaturen
Nach Tagen eisiger Kälte entspannt sich die Lage auf den Straßen im Norden. Eis und Schnee schmelzen, es wird deutlich wärmer.
"Durch kräftige Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik hat sich inzwischen milde Meeresluft durchgesetzt und die arktische Frostluft verdrängt", teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag mit. "Am Mittwoch steigen die Temperaturen flächendeckend auf mindestens fünf Grad." Im Laufe der Woche soll es in Niedersachsen bis zu 11 Grad warm werden. Die Wahrscheinlichkeit von Hochwasser bei Seen und Flüssen aufgrund des Tauwetters sei gering, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit.
Eis-Unfall auf der A1, Schulausfälle im Osten
Am Dienstagmorgen stand das Land noch im Zeichen des Frostes. Auf der Autobahn 1 war es zwischen Oyten (Landkreis Verden) und dem Bremer Kreuz zu einem Unfall mit einem Lkw gekommen. Die Bergung gestaltete sich aufgrund der Glätte schwierig. In der Folge ereigneten sich weitere Zusammenstöße im Stau. Am späten Vormittag war die Autobahn wieder freigegeben, teilte die Verkehrsmanagementzentrale mit. In den Landkreisen Gifhorn, Peine und Holzminden fiel der Präsenzunterricht aufgrund von Blitzeis aus.
Regionalbahnen stellen teilweise Betrieb ein
Auch im Bahnverkehr gab es anfangs Störungen. Der Stadtbahnverkehr in Hannover war aufgrund von Frostschäden weiter eingeschränkt. Auch im S-Bahnverkehr gab es Probleme. Auf der Express-Strecke Seelze-Hannover-Hameln fahren am Dienstag keine Züge. Die S-Bahn-Linie 6 zwischen Celle und Hannover hat den Betrieb ebenfalls bis Mittwochnacht eingestellt. Der Betreiber Metronom kündigte auf der Strecke zwischen Lüneburg und Hamburg Ausfälle an, ebenso wie der Betreiber Erixx. "Der Verkehr ist teilweise ausgesprochen instabil. Grund dafür sind vor allem Weichenstörungen und Störungen an Bahnübergängen", teilte ein Erixx-Sprecher mit.
Zugreisende sollten sich vor Abfahrt informieren
Pendler und Reisende sollten sich weiterhin vor Fahrtantritt im Internet über die Verkehrslage informieren. Auskünfte zu aktuellen Zugverbindungen gibt es auf den Service-Seiten der Unternehmen:
Auch Neuschnee in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
Am Dienstagmorgen war es auch in weiten Teilen Norddeutschlands glatt, denn die Temperaturen sanken fast überall im Norden wieder unter den Gefrierpunkt. Nach starken Schneefällen war in Hamburg der Winterdienst der Stadtreinigung im Großeinsatz. Mehrere Zentimeter Neuschnee haben seit Montagabend den Straßen- und Bahnverkehr behindert. Neuschnee beeinträchtigt auch den Verkehr in Mecklenburg-Vorpommern. Es gab einige Unfälle. In Schleswig-Holstein ist es landesweit laut Polizei zu mehr als 40 Unfällen gekommen. Lastkraftwagen stellten sich auf Autobahnen quer. In Lübeck und Kiel wurde der Busverkehr vorübergehend am Montagabend eingestellt - er läuft wieder.
Mehrere Elb- und Inselfähren stellen Betrieb ein
Nachdem Eisgang tagelang den Fährverkehr zu einigen Ostfriesischen Inseln beeinträchtigt hat, sorgt das Tauwetter auch hier langsam für eine Entspannung der Lage. Zwischen Harlesiel und Wangerooge sollen ab Donnerstag wieder Frachtschiffe und Fähren fahren, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn, die die Verbindungen betreibt. Es gelte zunächst ein Sonderfahrplan. Der Fährverkehr nach Juist, der Anfang der Woche eingestellt wurde, soll am Mittwoch wieder aufgenommen werden. "Der Frachter und die Personenfähren fahren wieder planmäßig", sagte der Sprecher der Reederei Norden-Frisia, Fred Meyer. Zwischen Neuharlingersiel und Spiekeroog soll noch am Dienstag der Fährverkehr aufgenommen werden.
