Altenpflege: Land beteiligt sich an Corona-Bonus

Das Land Niedersachsen wird die sogenannte Corona-Prämie des Bundes für Beschäftigte in der Altenpflege aufstocken. Dafür stehen 50 Millionen Euro zur Verfügung, die im zweiten Nachtragshaushalt des Landes bewilligt wurden, wie das Sozialministerium am Donnerstag mitteilte. Für eine Altenpflegekraft in Vollzeit kann die Bonuszahlung damit auf bis zu 1.500 Euro anwachsen. Das Land Niedersachsen nutzt eine im Bundesgesetz vorgesehene Möglichkeit, die auch andere Länder, darunter Hamburg, auf den Weg gebracht haben.
Auszahlung muss ab 1. August beantragt werden
Die Auszahlung soll laut Ministerium über das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie erfolgen. Arbeitgeber können dort ab 1. August den Bescheid der Pflegekassen über die Auszahlung des Bundesanteils der Corona-Prämie einreichen und für ihre Beschäftigten die Aufstockung um den Landesanteil beantragen. Alle rund 3.600 zugelassenen Pflegeeinrichtungen und für Pflegeeinrichtungen tätigen Personaldienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niedersachsen seien dazu verpflichtet, den Bonus zu zahlen. Zuvor hatten die Pflegekassen den Arbeitgebern bereits den Bundesanteil von bis zu 1.000 Euro pro Pflegekraft ausgezahlt.
Reimann: Prämie ist Ausdruck der Wertschätzung
Die Corona-Prämie sei ein "Ausdruck der Wertschätzung" für die unverzichtbare Arbeit der rund 140.000 Beschäftigten in der Altenpflege, sagte Sozialministerin Carola Reimann. Im Gesundheitswesen werde bei der Bewältigung der Corona-Pandemie Großes geleistet, der Bereich der Altenpflege habe vor besonderen Herausforderungen gestanden, sagte Reimann. Die Pflegekammer Niedersachsen hatte den Corona-Bonus für Pflegekräfte zuvor kritisiert. "Dass nun die Beschäftigten in Krankenhäusern und Rehakliniken gar nichts bekommen sollen, ist nicht zu verstehen", sagte Pflegekammer-Präsidentin Nadya Klarmann.
