Ärztekammer-Präsidentin warnt vor Corona-Langzeitfolgen
Wer Covid-19 überstanden hat, ist nicht unbedingt wieder gesund. Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin warnt vor dem sogenannten Post-Covid-Syndrom und fordert Impfbereitschaft von den Niedersachsen.
Bei 20 bis 30 Prozent der Erkrankten trete das Syndrom in Erscheinung. Betroffene leiden Martina Wenker zufolge an neurologischen oder muskulären Problemen. "Das ist eine Blackbox, von der wir noch gar nicht wissen, wie viel da auf uns zukommen wird", so die Fachärztin für Lungenheilkunde.
Kliniken durch Impfung entlasten
Wenker appelliert deshalb an die Niedersächsinnen und Niedersachsen, sich impfen zu lassen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. Insbesondere Mitarbeitende im Gesundheitswesen sollten dies ihrer Ansicht nach tun. "Jeder, der ein Impfangebot bekommt, sollte sich auch impfen lassen", sagte die Ärztekammer-Präsidentin. Die Lage in Deutschland und Niedersachsen könne sich durch ansteckungsfähigere Mutationen des Virus verschärfen. "Wenn sich dann vor allem ältere Menschen infizieren, steigt auch das Risiko, dass schwere Krankheitsverläufe zunehmen", sagte Wenker. Impfungen würden dagegen helfen und seien notwendig, um die Kliniken im Land nicht an ihre Kapazitätsgrenze zu bringen.
Wenker unterstützt Niedersachsens Impfstrategie
Niedersachsens Impfstrategie sieht vor, jeweils auch die notwendige zweite Impfdosis vorzuhalten, also nur so viele Menschen zu impfen, dass sie sicher auch die zweite Spritze erhalten können. Dies ist ein Grund dafür, dass bislang vergleichsweise wenige Menschen in Niedersachsen geimpft sind. "Ich bin überzeugt, dass Niedersachsen das genau richtig gemacht hat", sagte Wenker. Die erste Impfung biete nach derzeitigen Erkenntnissen nur einen Schutz von 50 bis 60 Prozent. Die zweite, zeitnahe Impfung sei daher erforderlich.
