Das Versagen des Paters
Am 13. September liest Günter Dockerill aus "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist" von James Matthews.
Die Geschichte spielt in Südafrika, im Alltag des Staates, der den Rassismus so lange zu einer offiziellen Politik gemacht hat: die "Apartheid". Sie ist eine Erfindung der Kolonisatoren in Süd- und Südwestafrika. Eine Ehe zwischen Schwarz und Weiß, aber auch der Geschlechtsverkehr, gelten als schwere Verbrechen. Eine Ehe war bis in die 80er-Jahre nur innerhalb derselben "Rasse" erlaubt. Gehören Kirche und Kolonialismus zusammen? Hester wendet sich vertrauensvoll an den Pater - doch er sieht nur seine eigenen Gewissensnöte.
James Matthews, geboren 1929, war in seiner Heimat Südafrika lange ein verbotener Autor. In den 70er-Jahren saß er für längere Zeit im Gefängnis der Sicherheitspolizei. Er ist eine der jüngeren Stimmen des Protests und des Widerstands in Südafrika. Matthews begründete zusammen mit anderen den ersten schwarzen Verlag BLAC (Black Literature Arts and Culture), der wegen Schikanen der Regierung 1991 schließen musste.
Sie finden die Lesung in der ARD Audiothek.