Warnschilder vor dem Haus des (kommunistisch kontrollierten) Rundfunks in der Massurenallee, Berlin, 1956. © IMAGO/Kindermann/United Archives

Volksbegehren 1948: Vertreter des NWDR und des Berliner Rundfunks diskutieren

Sendung: NDR Retro – Aus Politik und Gesellschaft | 11.06.1948 | 00:00 Uhr | von Axel Eggebrecht
63 Min

Hintergrund für die Veranstaltung sind die Empfehlungen der Londoner Sechsmächtekonferenz zur Gründung eines westdeutschen Staates sowie das vom Zweiten Deutschen Volkskongress in der sowjetischen Besatzungszone initiierte Volksbegehren für Einheit und gerechten Frieden. Unter der Leitung von Axel Eggebrecht diskutieren für den Berliner Rundfunk Peter Alfons Steiniger (Professor für öffentliches Recht an der Humboldt-Universität Berlin), Wolfgang Harich Redakteur), Herbert Geßner (Rundfunkkommentator) sowie Karl-Eduard von Schnitzler (Chefkommentator) und für den NWDR Eberhard Schütz (Programmdirektor), Peter von Zahn (Journalist), Willy Troester (Chefredakteur NWDR Berlin), sowie Hans Erwin Haberfeld (Intendant des NWDR Berlin). Die Vertreter des Berliner Rundfunks sehen in dem Vorschlag zum Volksbegehren eine konstruktive Initiative zur Wiedervereinigung Deutschlands. Im Gegensatz dazu bestehen die Vertreter des NWDR zunächst auf einer Liberalisierung der innenpolitischen Situation der DDR, bevor sie bereit sind, das Volksbegehren zu akzeptieren, dessen Einzeichnung innerhalb der DDR mit Pressionen betrieben wird wie Willy Troester sagt.
(Das Gespräch wurde im Großen Sendesaal des sowjetisch kontrollierten Funkhauses an der Masurenallee vor Publikum geführt und in West und Ost unzensiert ausgestrahlt.)

Dies ist die erste Gemeinschaftssendung zwischen der Ostzone und den Westzonen seit 1945 (und wie sich herausstellen sollte, auch einmalig).