Stand: 19.10.2015 17:45 Uhr

Über den fast vergessenen Helden Fritz Kolbe

von Gerd Kuka
Das Cover des buchs "Kolbe" von Andreas Kollender © Pendragon Verlag
In seinem Roman "Kolbe" verbindet Andreas Kollender einfühlsam Fakten und Fiktion und setzt dem Widerstandskämpfer damit ein literarisches Denkmal.

Der Hamburger Schriftsteller Andreas Kollender stieß eines Abends auf das Schicksal eines beinahe vergessenen Helden. Sein Name: Fritz Kolbe. Kolbe leistete unter Einsatz seines Lebens Widerstand gegen das Nazi-Regime. Der spätere CIA-Chef Allen Dulles nannte ihn den wichtigsten Spion des Zweiten Weltkriegs und sagte: "Ohne diesen Mann hätte der Krieg noch länger gedauert." Kollender hat aus dieser Geschichte einen Roman gemacht.

Der Mann, der in Spion wurde

Ein Porträt des Autors Andreas Kollender. © Anette Hinrichs
Der Hamburger Autor Andreas Kollender erzählt die Geschichte des Widerstandskämpfers Fritz Kolbe.

Es war kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs und Fritz Kolbe war im Auftrag des Deutschen Auswärtigen Amts im südafrikanischen Kapstadt stationiert. Sein Leben hätte recht beschaulich sein können, wenn ihm nicht Adolf Hitler und dessen Vasallen in die Quere gekommen wären. Denn als Kolbe zurück nach Deutschland geschickt wurde, war ihm schnell klar, dass Hitler gestürzt werden musste.

Immer noch im Dienst des Auswärtigen Amtes stehend, nutzte Kolbe alle seine Möglichkeiten aus, brachte hochbrisantes Aktenmaterial aus dem Auswärtigen Amt in die Schweiz. Er wurde zum Spion und führte ein Doppelleben.

Die Kurier-Fahrten in die Schweiz ermöglichten es ihm, mit den US-Amerikanern Kontakt aufzunehmen. Darunter war auch der spätere CIA-Chef Alles Dulles. Kolbe überlebte den Krieg und zog sich in die Schweiz, nach Bern, zurück. Kollender verbindet in seinem Roman "Kolbe" einfühlsam Fakten und Fiktion und setzt dem Widerstandskämpfer Kolbe damit ein literarisches Denkmal.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 21.10.2015 | 19:00 Uhr

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