Stand: 12.06.2018 10:51 Uhr

Klar und kalt: Baden im Seenland Oberharz

Sie tragen so romantische Namen wie Birnbaumteich oder Prinzenteich, Pfauenteich oder Hasenteich: Im Harz gibt es Dutzende Seen, vom kleinen Tümpel bis zur riesigen Talsperre. Viele liegen einsam mitten im Wald. Damit sind sie ideale Ausflugsziele, zumal für fast alle Teiche gilt: Baden erlaubt. Nach einer Wanderung im Sommer bieten sie eine willkommene Erfrischung im meist recht kalten, klaren Bergwasser. Ausflügler sollten jedoch Badeverbote beachten, über die Schilder an einzelnen Seen informieren.

Wanderwege von See zu See

Mehrere Wasserwanderwege verbinden im Oberharz zahlreiche Seen, etwa die Buntenbocker Teiche. Der gut fünf Kilometer lange Rundweg beginnt am Großen Sumpfteich bei der Ortschaft Buntenbock und führt unter anderem zum Bärenbrucher Teich und zum Schwarzenbacher Teich. Die insgesamt 22 Wasserwanderwege bringen es auf eine Gesamtlänge von mehr als 110 Kilometern. Die bis zu zwölf Kilometer langen Routen erschließen das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft. Meist führen sie an Wasserläufen des komplexen, jahrhundertealten Systems entlang. Dutzende Informationstafeln geben Auskunft über die damalige Funktion der Gewässer. Der Schwerpunkt der Wanderwege liegt in der Region um Clausthal-Zellerfeld.

Talsperren als Hochwasserschutz

Hintergrund
Striegelhaus bei Clausthal © Harzwasserwerke GmbH

Oberharzer Wasserregal: Das unbekannte UNESCO-Welterbe

Kanäle, Teiche, Gräben: Das Harzer Wasserleitsystem lieferte dem Bergbau ab dem 16. Jahrhundert die notwendige Energie. mehr

Nur wenige Gewässer im Harz sind natürlich entstanden, die meisten wurden von Menschen angelegt. Vom 16. bis 19. Jahrhundert gruben Arbeiter fast 150 Stauteiche und kilometerlange Gräben, um Energie für den Bergbau zu gewinnen - die Oberharzer Wasserwirtschaft oder das Wasserregal. Davon sind noch 65 Teiche erhalten. Sechs Seen im Harz stehen unter besonderem Schutz, da sie der Trinkwasserversorgung dienen. Für Grane-, Ecker- und Rappbode-Talsperre bestehen daher strikte Badeverbote.

Ein weiteres Motiv, Teiche anzulegen, bestand im Hochwasserschutz. Diese Aufgabe übernehmen heute die großen Talsperren. Die größte, die Rappbode-Talsperre im Ostharz, fasst 110 Millionen Kubikmeter Wasser und hat mit 106 Metern die höchste Staumauer in Deutschland.

Angler willkommen

Segelboote auf der Innerstetalsperre © NDR Foto: Gerhard Schönfeld, Celle
Auf dem Innerste-Stausee kann man Rudern, segeln und angeln.

Neben Badegästen kommen an den Harz Bergseen auch Angler auf ihre Kosten. Sie dürfen in rund 40 Teichen ihre Routen auswerfen, benötigen dazu allerdings eine Angelkarte der Interessengemeinschaft Harzgewässer. Für die Teiche der Oberharzer Wasserwirtschaft benötigen Angler die "Angelkarte Oberharzer Teiche". Alle Tourist-Informationen im Oberharz verkaufen sie.

Baden erwünscht

Offizielle Badestellen bestehen im Harz unter anderem am Kuttelbacher Teich bei Hahnenklee, am Oberen Hausherzberger Teich nahe Clausthal, am Wiesenbeker Teich bei Bad Lauterberg und am Kleinen Okerteich in Altenau. Außerdem laden in vielen Harz-Orten (Wald-)Schwimmbäder zum Baden ein. Die Tourist-Informationen im Oberharz haben eine Übersicht der Bademöglichkeiten zusammengestellt.

Karte: Teiche und Talsperren im Harz

VIDEO: Talsperren im Harz (8 Min)

Weitere Informationen
Zwei Wandernde an den Hahnenklippen im Harz. © Harzer Tourismusverband Foto: M. Gloger

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Wassertropfen © picture-alliance

Badegewässer-Atlas Niedersachsen

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt informiert über Badestellen, Wasserqualität und Badeverbote. extern

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 03.04.2019 | 18:00 Uhr

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