Wöltingerode: Edle Tropfen aus dem Kloster

Die Geschichte des Klosters Wöltingerode im Harzvorland ist lang. Im Jahr 1174 wurde es als Benediktinerkloster gegründet. Bereits 14 Jahre später zogen Zisterzienser-Nonnen in die Klosteranlage im Okertal zwischen Goslar und Vienenburg ein. Nach einer Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert brachen mit Reformation und Dreißigjährigem Krieg schwere Zeiten an: Mehrfach mussten das Kloster und mit ihm seine Bewohnerinnen im 16. und 17. Jahrhundert zwischen lutherischem und katholischem Glauben wechseln.
Klosterbrennerei seit dem 17. Jahrhundert
1676 fielen fast alle Gebäude des Klosters einer verheerenden Feuersbrunst zum Opfer. Doch die gläubigen Bewohnerinnen resignierten nicht, sondern bauten das Kloster in 100 Jahren wieder auf. Dazu entwickelten sie ein lukratives Nebengewerbe, für das Kloster Wöltingerode bis heute bekannt ist: 1682 begannen sie, Liköre, Magenbitter und Korn herzustellen.
Zwar leben inzwischen keine Nonnen mehr in Wöltingerode - das Kloster wurde Anfang des 19. Jahrhunderts säkularisiert und fiel wenig später an das Königreich Hannover - doch die Klosterbrennerei existierte weiter. Mit einem traditionellen Gärverfahren werden in Kupfergefäßen edle Tropfen produziert.
Besucher willkommen
Das Klostergelände mit gepflegten Fachwerk- und Natursteingebäuden und der Brennerei ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Bei Führungen können Besucher die verschiedenen Produkte probieren. Ein Kloster-Erlebnisweg erschließt das Gelände mit der Klosterkirche, Bäckerei, Kräutergarten, Damwildgehege und einem Infozentrum zur Ansiedlung des Lachses in der Oker. Außerdem gehören ein Künstlerhaus, eine Gaststätte und ein Hotel zu dem Komplex.
Karte: Hier liegt Wöltingerode
