Stand: 25.03.2019 13:45 Uhr

Bauchschmerzen durch verengte Blutgefäße

Bauchschmerzen bei Stenose der Mesenterialgefäße © Colourbox Foto: Heiko Kueverling
Treten nach dem Essen immer wieder Bauchschmerzen auf, können verengte Blutgefäße die Ursache sein.

Eine Verengung der arteriellen Gefäße, die den Darm mit Blut versorgen, nennen Mediziner Stenose der Mesenterialgefäße. Typische Symptome der Erkrankung sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Die Beschwerden treten in der Regel 15 bis 30 Minuten nach dem Essen auf, wenn die Verdauungstätigkeit zunimmt und dadurch der Sauerstoffverbrauch der Magen- und Darmwand zunimmt. Sind die sogenannten mesenterialen Blutgefäße verengt, kann der Körper die Durchblutung nicht ausreichend erhöhen.

Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent aller unklaren Bauchschmerzen auf eine andauernde Minderdurchblutung des Darms zurückzuführen. Häufig erkranken junge Frauen an einer Stenose der Mesenterialgefäße.

Symptome

Die Minderversorgung des Darms führt zu unterschiedlich starken Bauchschmerzen (Angina abdominalis), die mehrere Stunden andauern können. Häufig essen Betroffene weniger, um die Beschwerden zu reduzieren. Mögliche Folgen sind starker Gewichtsverlust und eine eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit.

Ursachen

Die Ursache der Verengung ist eine übermäßige Vermehrung von Bindegewebe und glatter Muskulatur in den Wänden der arteriellen Blutgefäße. Es handelt sich dabei um die seltene fibromuskuläre Dysplasie.

Außer den Darmarterien sind in den meisten Fällen auch die Nierenarterien und die Halsschlagader betroffen. Verengungen der Nierenarterie führen zu Bluthochdruck. Verengungen der Halsschlagader verursachen neurologische Symptome.

Diagnose und Therapie

Typische Untersuchungen bei anhaltenden Bauchschmerzen sind im Fall einer Stenose der Mesenterialgefäße in der Regel unauffällig, zum Beispiel Blutanalyse, Funktionstests, Stuhlproben, Ultraschallaufnahmen, Darm- und Magenspiegelungen und Computertomografie.

Die Durchblutung der Gefäße lässt sich jedoch mit einem speziellen Ultraschallverfahren untersuchen, der Doppler-Duplexsonographie. Auf Verengungen weist dabei eine veränderte Flussgeschwindigkeit des Blutes in den Gefäßen hin. Mit einer Kontrastmitteluntersuchung lassen sich die Engstellen bildlich darstellen.

Ärzte können verengte arterielle Blutgefäße am Darm mit einem minimalinvasiven Eingriff beseitigen. Dabei dehnen sie die Engstelle zunächst mit einem Ballon auf und stabilisieren das gedehnte Gefäß mit einem sogenannten Stent.

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Visite | 26.03.2019 | 20:15 Uhr

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