Wölfin hat sich im Sachsenwald niedergelassen
In Schleswig-Holstein hat sich wieder eine Wölfin niedergelassen. Laut Wolfsmanagement SH ist das sehr ungewöhnlich. Normalerweise würden die Wölfe nach Dänemark, Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern weiter wandern.
Innerhalb eines halben Jahres wurde im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) gleich mehrere Male die DNA-Spur eines bestimmten Tieres nachgewiesen: Die Kennung lautet "GW2093f", beim Tier dahinter handelt es sich um eine Wölfin. Woher sie stammt, ist nicht bekannt. Nach Angaben des Umweltministeriums konnte die DNA des Tieres in Kot und an einem getöteten Reh nachgewiesen werden. Schafsrisse gehen allerdings nicht auf das Konto der Wölfin - zumindest noch nicht.
Anti-Wolf-Strategie in SH scheint zu funktionieren
Laut Ministerium sind die wolfsabweisenden Zäune im Kreis der Grund dafür, dass es im Falle der Sachsenwald-Wölfin bisher zu keinen Nutztier-Rissen gekommen ist: "Die Strategie des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums, möglichst viele gefährdete Nutztiere mit wolfsabweisenden Zäunen zu schützen, hat Erfolg", so Staatssekretärin Katja Günther. Unklar ist dagegen, weshalb sich das Tier überhaupt im Sachsenwald niedergelassen hat. Auf der Suche nach geeigneten Territorien und Partnern wandern Wölfe normalerweise nach einer gewissen Zeit weiter - zum Beispiel nach Mecklenburg-Vorpommern.
Wolfsmanagement SH: "Sehr ungewöhnlich, dass sich ein Wolf in SH niederlässt"
Da sich das Tier nun seit mehr als einem halben Jahr in dem gemeindefreien Gebiet aufzuhalten scheint, wurde GW2093f jetzt offiziell als "resident" eingestuft. Vor ihr gab es nur zwei Wölfe in Schleswig-Holstein, die sich diesen Titel auf die Fahne schreiben durften. Beide verließen nach einiger Zeit jedoch das Land.